Strom vom Albulafluss
Die Elektriziätswerke Zürich und Davos sowie der Axpo-Konzern wollen am Albula-Fluss bei Tiefencastel ein weiteres Kleinkraftwerk bauen. Es soll nicht nur der Energiegewinnung dienen, sondern nebenbei auch noch die ökologisch negativen Auswirkungen bestehender Staustufen ausgleichen.
Vergangenen Montag wurde bei der Gemeinde Tiefencastel das Konzessionsgesuch für ein Kleinkraftwerk eingereicht. Es kann wohl auch auch bei Umweltverbänden mit Zustimmung rechnen. Denn wegen der Wassernutzung zwischen zwei Kraftwerk-Zentralen verursacht es laut Mitteilung der Elektrizitätswerke Zürich (EWZ) nur minimale Eingriffe in das Landschaftsbild. Ausserdem soll es es die künstlichen Wasserschwankungen zwischen den bereits bestehenden Staufstufen reduzieren helfen. Gerechnet wird mit einem Kostenaufwand von 24 Millionen Franken. Mit seinen drei Megawatt Leistung können etwas 4200 Haushaltungen mit Strom versorgt werden.
Durch den Bau zwischen zwei bestehenden Kraftwerkzentralen entfällt die Einrichtung zusätzlicher Wasserfassungen und die Eingriffe in das Landschaftsbild sind kaum sichtbar. Der Eingriff in den Lauf des Bergflusses beschränkt sich auf eine Länge von 700 Metern, oberhalb des Stausees Solis. Die damit mögliche Reduktion der Wasserschwankungen zwischen den Staustufen wird die ökologische Situation der Albula deutlich verbesseren. Anita Mazzetta, Geschäftsführerin des WWF Graubünden bestätigt, dass es sich um eines der raren Kleinkraftwerk-Projekte handelt mit einer tatsächlich positiven ökologischen Bilanz. Der Bergfluss werde allerdings nicht etwa in seinem gesamten Lauf aufgewertet, sondern in einem 700 Meter langen Teilstück oberlhalb des Stausees Solis. (sda/mai)