Strom aus dem Asphalt
Im US-Bundesstaat Kalifornien sollen demnächst Strassen Strom produzieren, oder vielmehr der darüber rollende Verkehr. Möglich macht dies das Prinzip der sogenannten Piezoelektrizität: Dabei wird Energie erzeugt, wenn sich ein Körper elastisch verformt.
Quelle: Erika Hartmann / pixelio.de
Mit den Sensoren von Innowattech soll der rollende Verkehr Strom erzeugen können.
Die Idee stammt vom demokratischen Abgeordneten Mike Gatto. Laut einem NBC-Bericht hat der Ausschuss für natürliche Ressourcen einen Gesetzesentwurf für ein entsprechendes Pilotprojekt bereits angenommen.
Vorbild für Gattos Projekt ist Israel. Nahe der Kleinstadt Hadera baute die israelische Firma Innowattech auf einem zehn Meter langen Autobahnabschnitt fünf Zentimeter unterhalb des Belags kleine Generatoren ein. Diese stellen aus den Vibrationen des darüber rollenden Verkehrs Strom her. „Wir zapfen genau die Energie an, die sonst nutzlos verpufft“, sagt Uri Amit, Vorstandschef von Innowattech. Jedes Mal, wenn ein Fahrzeug über die Strasse rollt, deformiert sich der Asphalt. „Die von uns entwickelten piezoelektrischen Generatoren gewinnen aus den Veränderungen der Fahrbahndecke elektrische Energie“, erklärt Projektmanagerin Lucy Edery-Azulay.
31'000 Haushalte sind das Ziel
In Israel erzeugen 600 Fahrzeuge pro Kilometer auf jeder Fahrspur 200 Kilowatt Strom. „Das reicht aus, um 200 Haushalte mit Elektrizität zu versorgen“, sagt Edery-Azulay. In den USA soll eine ein Kilometer lange zweispurige Strecke mit den Sensoren ausgestattet werden. Laut Gatto erzeugen diese 44 Megawatt: „Das reicht, um knapp 31 000 Haushalte ein Jahr lang mit Strom zu versorgen“. (ffi/mgt)