Streit um gutes, „ungünstiges“ Bauen dauert an
Die hitzigen Diskussionen um zu teures Bauen in Zürich haben für viel Bewegung gesorgt. Eine knappe Mehrheit im Gemeinderat hat heute den Budget-Entwurf der Stadt zurückgewiesen. Der Entwurf sieht bei acht Milliarden Franken Ausgaben ein Defizit von 220 Millionen Franken vor.
Nun muss der Zürcher Stadtrat bis April 2011 ein ausgeglichenes Budget vorlegen. Dieser Entscheid bedeutet, dass bei einem Budget von acht Milliarden Franken 2,75 Prozent eingespart werden müssen. Die Forderung der Gemeinderatsmehrheit wurde vom Stadtrat ungnädig aufgenommen: Finanzvorstand Martin Vollenwyder (FDP) droht sofort mit Abstrichen bei den Personalkosten, wie der Streichung von Lunch- und Reka-Checks für das Personal, mit der Verzögerung von Grossprojekten wie dem neuen Fussballstadion oder dem Kongresszentrum. Auslöser dafür waren diejenigen Beispiele, die in den vergangenen Tagen über das zu teure Bauen und Planen der Stadt Zürich herumgeboten worden waren. Eines der neueren Beispiele: beim Kinderhort Mühlebach, der sich für die Schule bloss ein Teeküche wünschte, wurde von der Stadt ungefragt eine Industrieküche für eine Viertelmillion eingebaut. Mit dem Hinweis auf Normen, Auflagen, Gesetze und Konzepte werden dann Zweifel abgeschmettert. (mai)