Strahlende Deponie
Inmitten der Altlasten aus der ehemaligen Entsorgungsanlage Geisschachen in Biberist SO befand sich radioaktives Material. Wie die Behörden mitteilten, ist die Strahlung allerdings nur sehr gering. Für die Bauarbeiter bestand deshalb keine Gefahr. Trotzdem wurden nun Massnahmen getroffen, falls erneut radioaktives Material auftauchen sollte.
Quelle: zvg
Auf der Deponie Geisschachen in Biberist SO wurde radioaktives Material gefunden.
Für einen kurzen Schreckensmoment sorgte im solothurnischen Biberist der Fund von radioaktivem Material. Die Entdeckung wurde bei einer Routinekontrolle gemacht, als man das Aushubmaterial der alten Deponie Geisschachen genauer untersuchte. Die Deponie wird zurzeit saniert, weil das Areal Teil des Hochwasserschutz- und Revitalisierungsprojekts Emme werden soll. „Dass bei einer Deponie Problemstoffe auftauchen, ist ja nichts Aussergewöhnliches" betont Martin Würsten, Chef des Amts für Umwelt des Kantons Solothurn. "Allerdings hat keiner damit gerechnet, dass sich im Boden radioaktives Material befindet.“ Glücklicherweise habe sich herausgestellt, dass nur eine Kleinstmenge der ausgehobenen Metalle leicht radioaktiv verunreinigt war. „Der Fund ist vergleichbar mit den Strahlungen von einigen alten Uhren, deren Leuchtziffern früher aus radioaktiver Leuchtfarbe bestand“, sagt Würsten. Die Bauarbeiter seien deshalb zu keinem Zeitpunkt einer Gesundheitsgefährdung ausgesetzt gewesen. Gleichwohl wird das für den Strahlenschutz bei Umwelt und Bevölkerung zuständige Bundesamt für Gesundheit zur Sicherheit weitere Abklärungen vor Ort vornehmen.
Arbeitssicherheit gewährleistet
Als Sofortmassnahme wurde die Suva eingeschaltet. Diese hat die provisorische Einrichtung eines Messgeräts zum Detektieren von radioaktivem Material bei der Sortieranlage an der Emme-Baustelle angeordnet. „Damit ist gewährleistet, dass sämtliches von der Deponie kommende Material künftig auf Radioaktivität geprüft wird“, erklärt Würsten. Auf diese Weise sei die Arbeitssicherheit für die Bauarbeiter weiterhin gewährleistet. Die Baustelle dürfe demnach wieder betrieben werden und die Spaziergänger entlang der Emme gehen.
Das aufgetauchte Material in der Deponie wurde inzwischen fachgerecht entsorgt. Neuste Messungen zeigten bei der Deponie bisher keine Strahlenbelastungen mehr an. Dennoch soll in den nächsten Tagen eine definitive Messeinrichtung an der Sortieranlage installiert werden. (ffi/mgt)