Stockhorn wird nicht beringt
Aus dem geplanten „Piercing“ am Stockhorn wird nichts: Nachdem mehrere Umweltverbände und der SAC Einsprachen gegen die halbkreisförmige Aussichtsplattform erhoben haben, wird das das Projekt auf einen knapp zehn Quadratmeter grossen Balkon reduziert. Die Einsprachen wurden zurückgezogen.
Quelle: zvg
Kommt nicht zustande: Der Ring hätte bei der "Nae" unterhalb des Gipfels gebaut werden sollen.
Wer Richtung Berner Oberland fährt, sieht das 2190 Meter hohe Stockhorn schon von weitem. Die beinahe senkrecht aufgestellte Gesteinsplatte wird seit über 40 Jahren von einer Luftseilbahn erschlossen, an deren Endstation vom Panorama-Restaurant aus ein rollstuhlgängiger Stollen zu zwei Aussichtsfenstern führt, den „Stockhorn-Augen“. Von diesen geniesst man eine überwältigende Aussicht auf das Mittelland.
Um das Potenzial der Touristenattraktion besser auszuschöpfen, plante die Stockhorn-Bahn einen gläsernen, halbringförmigen Aussichtspunkt, der die beiden „Augen“ miteinander verbindet. Doch das passte nicht allen: Mountain Wilderness, SAC, Pro Natura und Stiftung Landschaftsschutz wehrten sich gegen den „Nasenring“ wehrten sich dagegen. Nun gibt es einen nur knapp zehn Quadratmeter grossen, aus dem Berg herausragenden Aussichtspunkt.
Doch für Freude sorgt auch das redimensionierte Projekt bei den „Nasenring“-Gegnern nicht. Für die Umweltverbände ist dieser Kompromiss einfach das kleinere Übel und kein Grundsatzentscheid für solche Projekte. Sie wollen auch künftig gegen diese Art der „Landschaftsmöblierung“ vorgehen. Der SAC sieht erkennt im Stockhorn-Projekt ein Teil des Wettrüstens der Tourismusstandorte um immer exklusivere Infrastruktur-Angebote.
Die Detailpläne für das redimensionierte Projekt werden derzeit bearbeitet. Im günstigsten Fall könnte bereits in der kommenden Frühlings-Betriebspause, zwischen März und April, gebaut werden. (mai)
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