Steigende Immobilienpreise auch im 4. Quartal
Nachdem im vierten Quartal 2012 die Immobilienpreise gestiegen sind, erwarten die Immobilienexperten von Fahrländer Partner für dieses Jahr moderate Preissteigerungen bei Wohneigentum und Wohnungsmieten sowie deutlichere Preissteigerungen bei Mehrfamilienhäusern. Bei den Büroflächen rechnen sie bis Ende 2014 mit zunehmenden Leerbeständen. Bezüglich Bautätigkeit nehmen sie an, dass das Niveau hoch bleibt, beeinflusst durch Wettereinflüsse und Kapazitätsprobleme.
Die „Metaanalyse Immobilien“ des Beratungsunternehmens Fahrländer Partner (FP) basiert auf neusten Daten oder vielmehr auf den wichtigsten Erhebungen über den Immobilienmarkt. Eine Bestandsaufnahme der aktuellen Situation und Schlüsse zur weiteren Entwicklung.
Steigende Preise für Wohnimmobilien
Im Segment der Mehrfamilienhäuser verzeichnet die gesamtschweizerische Preisentwicklung gemäss FP im vierten Quartal ein Plus von +1,6% (–1,3% im 3. Quartal). Im Jahresvergleich ging die Preisentwicklung leicht zurück auf +4,7% (Vorjahr +5,3%). Vor dem Hintergrund der nach wie vor tiefen Zinsen und dem hohen Anlagedruck seitens institutioneller Investoren dürfte sich hier der Preisauftrieb allenfalls etwas moderater fortsetzen.
Die Preise für Einfamilienhäuser stiegen um +1,7% (+0,4% im 3. Quartal). Die Eigentumswohnungen verzeichnen im unteren Segment ein Plus von + 2,4%, im mittleren Segment +2,6% und im gehobenen Segment lediglich +0,4%. Für Wohneigentum und Wohnungsmieten sieht der HEV-FPRE-Preiserwartungsindex, der auf Befragungen von Immobilienexperten beruht, für das laufende Jahr moderat steigende Preise. Bei den Wohnimmobilien im gehobenen Segment könnte die Preisentwicklung allenfalls stagnieren.
Durchzogene Erwartungen für Büroflächen
Bei den Büroflächen sind die Aussichten durchzogen. Die Angebotsquote an Büroflächen ist vergangenes Jahr von +4,2% auf +4,7% gestiegen. Die nach wie vor hohe Bautätigkeit, Probleme der Bankbranche und Standortbereinigungen bei Grossunternehmen sind hierfür die Gründe. Es muss daher mit einer starken Zunahme leerstehender Büroflächen und mit entsprechenden Auswirkungen auf Preise und Mieten gerechnet werden.
Wenig Impulse bei Verkaufsflächen
Der Konsumentenstimmungsindex des Seco signalisierte für Januar 2013 erstmals seit drei Monaten eine Aufhellung. Der UBS-Konsumindikator kletterte im Dezember von +1,23 auf +1,34 Punkte, was sich kaum auf den Detailhandel auswirkte. Die auch von Europa ausgehende Verunsicherung bezüglich Beschäftigung und Einkommensentwicklung dürfte den Detailhandel 2013 kaum beflügeln. Somit können von der Umsatzseite kaum Impulse für steigende Verkaufsflächenmieten erwartet werden.
Zuversicht für den Wirtschaftsbau
Wie auch der CS-Bauindex zeigt, haben immer mehr Unternehmen trotz starkem Franken und schwierigem europäischen Umfeld wieder Tritt gefasst. So behauptet sich die Exportbranche erstaunlich gut, verzeichneten doch sieben von neun der wichtigsten Branchen zum Jahresbeginn einen Anstieg der Ausfuhren, was sich in der Handelsbilanz mit einem Januar-Überschuss von 2,1 Milliarden Franken niederschlug. Diese ermutigende Entwicklung dürfte sich eher positiv auf den Wirtschaftsbau als Sparte des Hochbaus auswirken.
Rückläufiger Bauindex
DerBauindex Schweiz der Credit Suisse und des Schweizer Baumeisterverbands sank im 4. Quartal 2012 um –3,5%, für den Wohnungsbau allein sogar um –5,3%. Diese Werte sind überwiegend auf Wettereinflüsse und Kapazitätsengpässe zurückzuführen.
Wirtschaftliches Umfeld moderat positiv
Die Krise in Europa und der starke Franken haben das wirtschaftliche Umfeld auch in der Schweiz im vergangenen Jahr etwas eingetrübt. Für 2013 wird mit einem (im europäischen Vergleich immer noch guten) BIP-Wachstum von +1,2% gerechnet, welches sich im Jahr 2014 jedoch bis auf +1,8% BIP-Wachstum festigen könnte.
Das Kof-Konjunkturbarometer erreichte letzten Februar noch +1,03 Punkte und setzte seinen Rückgang damit fort – allerdings mit abnehmender Geschwindigkeit – der Ausblick bleibt moderat positiv. Derweil deutet der KOF-Beschäftigungs-Index darauf hin, dass die Beschäftigungsentwicklung, verglichen mit dem Vorquartal, in den kommenden Monaten eher stagnieren dürfte. Gemäss Seco verharrte die Arbeitslosenquote im Februar bei 3,4%. (mai)