Statikprobleme oder Ränkespiel?
Der Streit um die Elbphilharmonie dauert an. Zurzeit sorgt vor allem die Statik des Dachs für rote Köpfe. Deswegen wurden die Arbeiten am Dach eingestellt. Gestern Donnerstag haben sich die involvierten Parteien zu einer Aussprache getroffen – ohne grossen Erfolg.
Quelle: zvg
Die Zeiten für die Elbphilharmonie scheinen auch weiterhin finster.
Der Baukonzern Hochtief hatte ernsthafte Bedenken wegen an der Tragsicherheit der Stahlkonstruktion angemeldet, die das Dach dereinst tragen soll. Der Baukonzern behaupte, dass das Saaldach nicht gebaut werden könne, wenn die Planungen nicht modifiziert würden, erklärte Elbphilharmonie-Sprecher Karl Olaf Petters. „Ich habe keine Zweifel daran, dass das Dach sicher ist“, hält Heinrich Schnetzler, der für die Elbphilharmonie-Schöpfer Herzog & de Meuron das Dach entworfen hatte, den Vorwürfen entgegen. Im Zuge dieser Diskussionen wurden die Bauarbeiten an der komplexen Konstruktion vor einigen Tagen eingestellt.
Gestern Donnerstag haben sich die zerstrittenen Parteien – Experten von Hochtief, Vertreter der Stadt Hamburg und der Architekten – nun zu einer Gesprächsrunde getroffen. Doch ohne Erfolg. Denn eine Lösung gibt es noch keine. „Unsere Sicherheitsbedenken sind nicht vom Tisch“, erklärt Hochtief-Sprecher Bernd Pütter. Somit ruhen Bauarbeiten vorerst weiter. Nun müssten erneut Beratungen folgen, so Pütter. Denn die Probleme seien nicht gelöst, aber eingegrenzt. Und ein neuer Gesprächstermin sei aber nicht vereinbart.
Vergangene Woche erklärte auch Kultursenatorin Barbara Kisseler, es gebe keinen Grund, an der Statik des Dachs zu zweifeln. Vielmehr gehe es dem Unternehmen darum, die Verantwortung für den Bauverzug der Stadt Hamburg zuzuweisen. Denn seit Jahren sorgen Kostenexplosion und massive Verzögerungen sorgen für Ärger. Inzwischen lässt die Stadt juristisch prüfen, wer dafür Verantwortung trägt. Das Verfahren beginnt voraussichtlich am 18. November. (mai)