Stars aus Neuenburg
Vor allem mit Wettbewerbserfolgen machten die Architekten Laurent Geninasca und Bernard Delefortrie auf sich aufmerksam. Eine grosse Ausstellung an der ETH Zürich gibt Einblick in ihr Schaffen.
Spätestens seit dem Bau des Fussballstadions La Maladière in Neuenburg ist das mittlerweile 25 Mitarbeiter zählende Team um Laurent Geninasca und Bernard Delefortrie auch für die breitere Öffentlichkeit ein Begriff und zählt heute zu den herausragenden zeitgenössischen Schweizer Architekturbüros. Die Bandbreite der von Geninasca Delefortrie ausgeführten Projekte umfasst Bauten unterschiedlicher Dimensionen, Funktionalitäten und Komplexität: Die Architekten widmen sich öffentlichen und privaten Bauten, realisieren Gebäudekomplexe in den Bereichen Lehre, Industrie, Gesundheitswesen, Sport, Tourismus und Kultur, entwerfen Wohnungen und nehmen städtebauliche Aufgaben wahr. Mit Grossprojekten wie dem Nouvel hôpital Pourtalès in Neuenburg oder dem Ausbildungszentrum in Marcelin haben sie sich mit einer eigenen Sprache in der Westschweizer Architekturlandschaft positioniert.
Bezeichnend für die Arbeit der beiden Architekten, die ihr Büro 1995 gründeten, sind multifunktionales Design und umweltfreundliche Lösungen. Besonders verpflichtet fühlen sie sich den topographischen Eigenschaften und dem Kontext der jeweiligen Bausituation. Ein beispielhaftes Resultat dieser Haltung ist etwa die Filiale der Migrosbank in Neuenburg: Die sensible Lage zwischen Neustadt und mittelalterlichem Stadtkern verlangte gleichzeitig nach Repräsentativität und Eingliederung in die Altstadt. Mustergültigkeit besitzt auch das Stadion La Maladière. Es zeigt, wie die Einfügung grosser Dimensionen in eine Umgebung möglich ist, ohne die Proportionen zu zerstören.
Zu den Erfolgen des Büros zählen neben ersten Rängen in verschiedenen nationalen und internationalen Wettbewerben auch Anerkennungen wie die Distinction Romande d’Architecture in den Jahren 2006 und 2010 oder den IAKS Award 2009. Die Ausstellung an der ETH Zürich gibt Einblicke in die Arbeit von Geninasca Delefortrie. Anhand grossformatiger Pläne und Projektionen werden Grossprojekte wie La Maladière oder das Schulzentrum Marcelin aber auch Bauten bescheidenerer Dimensionen wie die Fussgängerbrücke über die Areuse oder die mit dem Wallpaper Award ausgezeichnete Villa in Chabrey vorgestellt. (tst/mgt)
Weitere Informationen unter:
Infos zur Ausstellung
Öffnungszeiten: bis Dienstag, 31. Januar 2012; Mo bis Fr 8 bis 22; Sa/So und Feiertage geschlossen
Ort : Architekturfoyer, HIL, Hönggerberg, ETH Zürich
Bibliografie: Zur Ausstellung erscheint eine Monografie zu den Werken von Geninasca und Delefortrie