Starke Umsätze, viele Aufträge, tiefe Margen
Die Baufirmen sind ausgelastet bis an ihre Kapazitätsgrenze. Die Margen allerdings bleiben im Keller. Demgegenüber profitieren die Architektur- und Ingenieurbüros sowohl von einer höheren Nachfrage als auch von steigenden Erträgen.
Mittelfristig sind in der Bauwirtschaft keine Änderungen zu erwarten, stiegen doch auch die Auftragsbestände gegenüber dem Vorjahresquartal um 5,7% auf 13,9 Milliarden Franken. Auffallend stark haben sie im Tiefbau (+9,9%) zugenommen, während der Hochbau (-0,5%) auf hohem Niveau stagniert. Doch wirkliche Freude darüber kommt im Bau nicht auf: Die Margen bleiben massiv unter Druck. Zusätzlich bringt die KOF-Konjunkturumfrage zu Tage, dass die Baufirmen auch im nächsten Quartal mit sinkenden Preisen rechnen.
Starker Franken bremst Wirtschaftsbau
Dynamisch entwickelt sich aber auch der Wohnungsbau. Auf hohem Niveau konnte er im 2. Quartal gegenüber dem Vorjahr nochmals um 2% zulegen. Die Nachrage nach Wohnraum wird auch weiterhin robust bleiben, insbesondere aufgrund der starken Zuwanderung von gutverdienenden Fachkräften. Entsprechend sind die Wohnbauprojekte für die nächsten drei Monate gemäss SBV um 2,9% gestiegen.
Rückläufig indessen entwickelt sich der Wirtschaftsbau (-7,6%). Auch die Auftragseingänge sanken um 20,6% auf knapp 550 Millionen Franken. Die Angst vor einer Rezession und der starke Franken scheinen bereits wieder den Mut für Investitionen zu bremsen.
Planer im Hoch
Vor allem der dynamische Wohnungsbau bringt den Planungsbüros viele Aufträge. Der öffentliche und der industriellgewerbliche Bau indessen sind rückläufig. Gefragt ist Planerleistung aber auch für Umbauten. Ihr Anteil am Gesamtumsatz stieg um 34%.
Mittelfristig beurteilen die Planungsbüros ihre Zukunft eher zurückhaltend. 80% erwartet, dass die Nachfrage auf dem jetzigen Niveau verharrt und je 9% rechnen mit steigenden oder sinkenden Aufträgen. (mgt/ur)