Stararchitekten für den Umbau und die Bibliothek
Herzog & de Meuron sollen das Basler Volkshaus umbauen. Aber nicht nur deswegen geht es dort um bekannte Namen der Baukunst: Im „gelifteten“ Volkshaus ist auch eine kleine Architekturbibliothek vorgesehen, die vom schweizerischen Architekturmuseum (SAM) kuratiert werden soll.
Ziel sei eine Neubelebung des ganzen Hauses, und nötig dazu seien auch gezielte Umbaumassnahmen, heisst es in einer Medienmitteilung von Leopold Weinbergs und Adrian Hagenbachs neugegründeter Volkshaus Basel Betriebs AG. Die Ironie an der Sache: Die Teilhaber und Initiatoren des Projektes Weinberg und Hagenbach sind Zürcher. Sie betreiben sowohl in der Limmatstadt Häuser als auch in Klosters. - Für Architektur und Design des neuen Volkshauses zeichnen Herzog & de Meuron verantwortlich, die Gruner AG ist Generalplaner. Man versuche unter Wahrung des ursprünglichen Charakters, das Haus als Treffpunkt verschiedener Interessensgruppen zu positionieren und Gastronomie mit Kultur, Kunst und Architektur zu verbinden, wurde Weinberg vergangenen Dezember in der Medienmitteilung der Stadt Basel zitiert, als der Basler Regierungsrat seinem und Hagenbachs Team das Volkshaus übergab. Anfang März dieses Jahres stimmte er schliesslich dem Verkauf des Volkshauses per Juli an die Volkshaus Basel Immobilien AG definitiv zu.
Bibliothek für Architekten und Designbegeisterte
Die Architektur wird nicht nur wegen Herzog & de Meuron beim umgebauten Basler Volkshaus ein Thema sein: Die Initiatoren haben eine Zusammenarbeit mit dem Schweizer Architekturmuseum (SAM) vereinbart. „Wir wollen oben im Galeriesaal eine öffentliche Architekturbibliothek einrichten, die vom SAM kuratiert werden soll und für die wir jeweils das Budget sprechen“, sagt Leopold Weinberg. "Gegenwärtig sind wir mit dem SAM noch am diskutieren." Bei dem Projekt handelt es sich nicht um eine klassische Bibliothek. Einerseits, weil man sich dort auch ein Buch nehmen und es sich damit auf einem Sofa im angegliederten Kaffee gemütlich machen kann, andererseits, weil man mit der Büchersammlung nicht den Anspruch auf Vollständigkeit erheben sondern thematische Schwerpunkte setzen will. „Architektur ist in Basel ein grosses Thema, etwa im Zusammenhang mit den Architekturdialogen und Reto Geisers Forum Standpunkte“, erklärt Weinberg. Und so wird sich die Bibliothek nicht nur an diejenigen richten, die sich von Berufs wegen mit der Baukunst befassen, sondern auch an Architekturinteressierte und Designliebhaber. (mai)