Stararchitekt hilft Tsunami-Opfern
Der japanische Architekt Shigeru Ban ist letzte Woche von Paris zurück in sein Heimatland gereist, um den Menschen in den Notunterkünften zu helfen. Seine provisorischen Raumteiler schaffen in den überfüllten Lagern Privatsphäre und lindern so den Stress unter den Betroffenen.
Quelle: shigerubanarchitects.com
Mit Stoff und Kartonrohren schafft Shigeru Ban ein Minimum an Privatsphäre in den Notunterkünften.
Shigeru Ban ist für seine vorfabrizierten Gebäude in Leichtbauweise aus Materialien wie Papier oder Karton bekannt. Er baut so ganze Kirchen und Pavillons - bedeutende zeitgenössische Objekte wie das Centre Pompidou Metz in Frankreich oder das Curtain Wall House in Tokio entstammen seiner Feder - und Notunterkünfte. Nach dem Erdbeben in Kobe 1995 konstruierte der Architekt aus Pappzylindern temporäre Notbehausungen. Die schnell montierbaren Notlösungen kamen bereits in verschiedenen Formen in Ruanda, der Türkei oder in Indien zum Einsatz.
Nach dem Erbeben in Niigata 2004 entwarf Shigeru Ban ein System von Trennwänden aus Karton und Papier. Damit liess sich der Raum in den zu Notlagern umfunktionierten Turnhallen einteilen. Die Menschen erhielten somit etwas Privatsphäre, die dringend notwendig sei, damit sich die Opfer zurückziehen können und mental nicht ermüden, so der Architekt. Eine überarbeitete Version dieses Systems soll nun auch nach der jüngsten Katastrophe in Fukushima eingesetzt werden. (mh)