Stahl- und Haustechnik-Handel gedämpft optimistisch
Trotz grundsätzlich guter Baukonjunktur im 2012 sorgten die schlechte Witterung zu Jahresanfang und tiefere Rohstoffpreise im Stahl- und Haustechnik-Handel für einen leichten Umsatzrückgang gegenüber 2011, und zwar um 4 Prozent auf 3,13 Milliarden Franken. Auch die Zahl der Beschäftigten reduzierte sich leicht um 1 Prozent.
Dennoch verzeichnete der Schweizerischer Stahl- und Haustechnikhandelsverband (SSHV) einen guten Start ins 2013 und gibt sich gedämpft optimistisch. Davon zeugt auch der fortgesetzte Aus- und Aufbau in den Bereichen Dienstleistungen und Standorten. Aus der jährlichen Branchenumfrage des SSHV ergibt sich ein leicht getrübtes Bild. Die Umsatzrückgänge resultieren aus sinkenden Rohstoffpreisen und aus kurzfristigen Preissenkungen seitens der Hersteller von Haustechnik-Produkten, die von den SSVH-Unternehmen an die Kunden weitergegeben wurden.
Wie auch in anderen Sektoren der Bauwirtschaft wirkten sich die schlechte Witterung im Februar und der frühe Wintereinbruch im November 2012 negativ auf die Umsätze aus. Fast im Widerspruch dazu stehen die Rekordabsätze an Bewehrungsstahl im 2012 sowie die positiven Entwicklungen in den Bereichen Haustechnik und Gebäudehandel. Die vielen fertiggestellten Objekte vermochten den Absatz 2012 zu beflügeln. Die kurzfristigen Preissenkungen durch die Hersteller führten jedoch im Jahresverlauf zu höheren Lagerabschreibungen.
Wohnungsproduktion beflügelt weiterhin
Die Einschätzung für 2013 durch massgebliche Mitglieder des SSHV-Vorstandes ist aber verhalten positiv. Auf eine Trendwende deutet das stabile erste Quartal 2013, das bekanntlich auch nicht von der Witterung begünstigt war. Die Aussichten für die gesamte Bauwirtschaft im 2013 sind gesamthaft gut. Die Baunachfrage bleibt hoch. Das Bevölkerungswachstum auch auf Grund der Zuwanderung qualifizierter Arbeitskräfte dürfte weiterhin auf gehobenem Niveau anhalten. Und die tiefen Leerwohnungs-Bestände deuten kaum auf eine Immobilien-Blase hin.
Industriesektor: Bodenbildung auf tieferem Niveau
Das letzte Quartal 2012 war für viele Maschinenbauer deutlich negativ. Auch der Handel spürt immer noch einen Rückgang der Materialbestellungen aus diesem Kundensegment. Der zu Jahresbeginn zunehmende Auftragsbestand und die verbesserte Eurosituation sprechen aber für eine Bodenbildung auf tiefem Niveau. Der SSHV sieht jedoch einen Trend zur Abwanderung von Arbeitsplätzen ins Ausland, insbesondere bei der Lohnfertigung, der sich in diesem Sektor dämpfend auswirken kann. (mai/mgt)