Stärkerer Beton dank PET
PET im Zement macht Beton stabiler. Und es hilft CO2-Emissionen einzusparen und weniger Plastikmüll zu produzieren. Zu dieser Erkenntnis gelangten Forscher des amerikanischen „Massachusetts Institute of Technology“. Sie haben eine entsprechende Technologie entwickelt.
Im Meer schwimmen Millionen von Tonnen Plastikmüll. Eines der Hauptprobleme: Der Kunststoff wird zwar dank den Wellenbewegungen und der UV-Einstrahlung immer kleiner, aber er löst er sich dennoch kaum auf. Er verwandelt sich im Laufe der Zeit lediglich in Pulverstäubchen winzige Partikel. Und diese landen schliesslich im Magen von Meeresbewohnern und später auch im Körper anderer Lebewesen, die sich von Fischen ernähren.
Ein Forscherteam vom „Massachusetts Institute of Technoloy“ hat einen Weg gefunden, mit dem derart pulverisierter Kunststoff auch sein Gutes haben kann. Die Wissenschafter interessierte, ob man für die Betonherstellung neben Zement auch Pet verwenden kann. Dies, um einerseits Kunststoffabfälle wiederzuverwerten und andererseits die bei der Zementproduktion anfallenden Emissionen zu reduzieren.
In einem ersten Versuch zeigte sich, dass das Beimischen von pulverisiertem Pet den Beton schwächt. Werden die Abfälle aber zuvor mit Gammastrahlung behandelt, wirken sie sich positiv aus: Denn die Gammastrahlung lagert die Polymermoleküle um und sorgt so dafür, dass sich zwischen den Molekülketten mehr Querverbindungen bilden. In der Folge wird das Pet fester und steifer und der entsprechend damit versetzte Beton ebenfalls. Ein Pet-Pulver-Anteil von 1,5 Prozent reicht aus, um den Beton bis zu 20 Prozent stabiler zu machen als herkömmlicher.
Etabliert sich diese Technologie und wird sie in der Massenproduktion von Zement angewandt, hat sie laut ihren Erfindern das Potenzial, den CO2-Ausstoss zu verringern. (mai)