Stadt Zürich wollte Kuoni-Kugel retten
Der blau-weisse Kuoni-Globus auf dem Dach des Kuoni-Hauptsitzes war eine Art Wahrzeichen des Gebietes um die Zürcher Hardbrücke. Nach sieben Jahren hat man die Kugel nun entfernt. Ursprünglich wollte der Reisekonzern die Kugel neu gestalten und rot bemalen. Doch das passte der Stadt nicht.
Nach dem die Kugel abgebaut worden ist, hat eine vergleichsweise unspektakuläre Leuchtreklame das tonnenschwere Ding ersetzt. Der Grund: Kuoni hatte 2008 eine Erneuerung seines Auftritts beschlossen, und darin war kein Platz mehr für das Signet aus den 50er Jahren. Markenexperten beurteilten die Kugel als altbacken, erklärte Kuoni-Sprecher Peter Brun gegenüber dem „Tages-Anzeiger“. Die Kugel sei ein sehr schweizerisches Logo und würde in anderen Märkten keine Rolle spielen. – Kuoni macht gerade mal 20 Prozent seines Umsatzes in der Schweiz.
Leuchtreklame als Ersatz
Der abmontierte Kugel und ihr Leuchtreklame-Ersatz haben eine bewegte Geschichte. Ursprünglich wollte Kuoni die Kugel rot anmalen und mit „Helvetic Tours“ beschriften. Aber das passte der Stadt Zürich nicht. Eine rote Kugel wäre kein Globus mehr gewesen, erklärt Bernard Liechti, Leiter der Reklamebewilligungen beim Hochbaudepartement, gegenüber dem „Tages-Anzeiger“. Die Idee der Weltkugel und der direkte Zusammenhang mit dem Kuoni-Gebäude wären verloren gegangen. Überdies war eine rote Kugel der Stadt zu grell gewesen. In der Folge entschied sich Kuoni für eine Leuchtreklame. Man sei mit dem Kompromiss zufrieden, so Brun.
Wie der „Tages-Anzeiger“ weiss, hätte das Amt für Städtebau den Kuoni-Globus gerne behalten, weil es sich bei ihr um eine aussergewöhnliche Reklame gehandelt habe, die zum Stadtbild gehört und eine gewisse Identität gestiftet habe. Sie war vergleichbar mit der weithin sichtbaren Robert-Ober-Leuchtreklame bei der Sihl oder den Schokolade-Werbungen am Central. Und während diese Werbeikonen noch immer leuchten, hat sich ein Mitglied der Gründerfamilie des Reisekonzerns nun der Kugel angenommen. Sie lagert derzeit laut „Tages-Anzeiger“ in einer Scheune im Kanton Graubünden. (mai)