Stadt Zürich kauft Hardturm-Areal für 50 Millionen Franken
Für die Realisierung des neuen Hardturm-Stadions in Zürich sieht es besser aus als auch schon: Die Stadt Zürich kauft der Credit Suisse (CS) für 50 Millionen Franken Land ab und vergrössert damit den städtischen Landbesitz auf dem Hardtrum-Areal markant.
Mit dem Kauf verfügt die Stadt nun über einen Landbesitz von 56'243 anstatt 16'311 Quadratmeter. Bezahlt hat sie für einen Quadratmeter rund 1300 Franken. Laut Finanzvorstand Martin Vollenwyder ist dies "erstaunlich günstig". Die Stadt Zürich sei verpflichtet, auf dem Grundstück ein Sportstadion zu bauen. Werde dieses Ziel nicht erreicht, habe die Bank das Recht, das Land zu denselben Konditionen wieder zurückzukaufen, hiess es in Zürich vor den Medien. Die Eigentumsübertragung muss nun bis Ende März erfolgen. Weil der Kauf dringlich ist, kann der Zürcher Gemeinderat allerdings nicht darüber entscheiden.
Der Landkauf ermöglicht unter anderem, die nötigen Infrastrukturflächen – wie Parkplätze oder obligatorische Abstellflächen für TV-Übertragungswagen - neben und nicht unter dem Stadion zu errichten. Die weiteren, nicht für den Stadionneubau benötigten Flächen sind für Wohnungen oder Angebote für die Quartierversorgung vorgesehen. Des Weiteren ist ein grosser Platz vor dem Stadion vorgesehen.
Das Stadion wird maximal 25 Meter hoch. Wegen des Grundwasserspiegels kann nur ein Untergeschoss gebaut werden. Der Fussballplatz kommt ebenerdig zu liegen. Mit Rekursen, die bis vor Bundesgericht gehen, rechnet man bei der Stadt nicht. Läuft alles nach Plan, könnte das Stadion 2014 bezugsbereit sein, sagte Hochbauvorsteherin Kathrin Martelli. Kosten dürfte es zwischen 100 und 120 Millionen Franken, ergänzte sie. Bauen soll es eine Aktiengesellschaft mit städtischer Beteiligung. Zum Umfang des Engagementes der Stadt wird sich der Gemeinderat äussern. Vermutlich kommt es auch noch zu einer Volksabstimmung.
Laut Stadträtin Martelli wird nun eine städtebauliche Studie erstellt, danach wird ein Architekturwettbewerb ausgeschrieben. Die bereits eingesetzte Taskforce soll bis im zweiten Quartal 2010 eine Machbarkeitsstudie vorlegen, die als Grundlage für das weitere Vorgehen dienen soll.
Keine Duplex-Pläne
Wie Gerold Lauber, Vorsteher des Schul- und Sportdepartementes, ausführte, will der Stadtrat an den Standorten Hardturm für Fussball und Zürich-Altstetten für Eishockey festhalten. Von der von verschiedenen Seiten vorgebrachten Idee einer Duplex-Arena für Fussball und Eishockey unter einem Dach halte der Stadtrat nichts. Grund dafür sind unter anderem Sicherheitsaspekte.
Nach jahrelangem Rechtsstreit mit Anwohnern beschlossen die Stadt Zürich und die CS im letzten Sommer, das Grossprojekt eines mit kommerziellen Nutzungen kombinierten Stadions auf dem Areal des früheren Hardturmstadions nicht zu realisieren. Damals einigte man sich darauf, dass die CS auf einem Teil des Areals Wohnungen und Büros erstellt und die Stadt Zürich für den Stadionneubau besorgt ist. Für beide Seiten wäre dieses Projekt jedoch nicht mit einem "vernünftigen Kosten- Nutzen-Verhältnis" realiserbar gewesen, hiess es an der Medienkonferenz. (sda)