Stadt Luzern will Building Information Modeling einführen
Die Stadt Luzern will für die Planung, den Bau und das Bewirtschaften von Bauwerken die BIM-Methodik einführen. Der Stadtrat beantragt dem Grossen Stadtrat dafür einen Sonderkredit von 4,76 Millionen Franken.
Bei Building Information Modeling (BIM) handelt es sich um eine Methodik, bei der sämtliche Informationen eines Bauwerks über den gesamten Lebenszyklus in einem digitalen 3D-Modell gespeichert und bearbeitet werden. Dazu gehören geometrische Daten sowie Details zu Materialien, Zeitplänen, Kosten und der Nutzung. Dadurch soll die Zusammenarbeit zwischen Projektbeteiligten verbessert werden.
Weniger Planungsfehler, geringere Kosten
Nun will die Stadt Luzern BIM bei sich einführen. Wie sie am Donnerstag mitteilte, verspricht sie sich davon weniger Planungsfehler, geringere Kosten über den gesamten Lebenszyklus und eine bessere Termin- und Kostensicherheit. Durch die Vernetzung stadtinterner und externer Datenquellen könnten neue Erkenntnisse für die Bauplanung, die Baubewilligung, den Bau und Betrieb der Bauwerke gewonnen werden.
Weiter können laut der Stadt dank BIM Bauwerke nachhaltiger gebaut und betrieben werden. So könne beispielsweise Energie eingespart werden, indem Energieineffizienzen besser erkannt werden. Damit werde auch ein Beitrag an die Kreislaufwirtschaft geleistet und graue Energie reduziert.
Erste positive Erfahrungen mit der BIM-Methodik konnte die Stadt nach eigenen Angaben bereits bei der Planung und Projektierung des Erweiterungsbaus für das Schulhaus Moosmatt sammeln. Zudem sei die Methodik auch in weiteren Projekten testweise angewandt worden.
Implementierungsprojekt von 2025 bis 2029
Von der BIM-Einführung betroffen sein werden die Dienstabteilungen Tiefbauamt, Umweltschutz, Immobilien, Baubewilligungen, Geoinformationszentrum, zentrale Informatikdienste und Digital. Für Hoch-, Tief- und Infrastrukturbauten ist gemäss Mitteilung ein Implementierungsprojekt von 2025 bis 2029 vorgesehen.
Für die Transformation der konventionellen Planungs-, Bau- und Betriebsprozesse in Richtung BIM strebt die Stadt eine übergeordnete Herangehensweise in Form eines BIM-Kompetenzbereichs bei der Dienstabteilung Geoinformationszentrum an. Dazu werden insgesamt 400 zusätzliche Stellenprozente befristet für die Jahre 2025 bis 2029 benötigt.
Der Stadtrat beantragt für die BIM-Einführung einen Sonderkredit von 4,76 Millionen Franken. Der Grosse Stadtrat wird voraussichtlich am 10. April 2025 über diesen beraten. (mgt/pb)