Stadionprojekt scheitert an den Finanzen
Auf dem Zeughausareal in Langnau entsteht definitiv kein neues Eisstadion. Nachdem die Umsetzung des seit Jahren geplanten Projekts immer unsicherer wurde, haben die involvierten Parteien das Vorhaben aufgegen. Grund sind finanzielle Probleme.
Die Perspektive für die Finanzierung des 33-Millionen-Projekts habe sich in den letzten Monaten nochmals verschlechtert, schreibt der Langnauer Gemeinderat in einer Mitteilung. - Das Areal des ehemaligen Zeughauses in Langnau war nur noch bis Ende Jahr für den Bau eines neuen Eisstadions reserviert. Schon im September hatte das Verteidigungsdepartement VBS als Eigentümer des Areals auf die Erneuerung des Kaufrechtsvertrags verzichtet. Es entschied sich somit, die nicht für den Eissport reservierten Flächen des Areals künftig für andere, kommerzielle Zwecke zu nutzen. Zwar blieb die Realisierung eines Stadions noch eine Option. Allerdings fiel für die künftigen Betreiber der geplanten Halle die Möglichkeit einer arealinternen Querfinanzierung weg. Der letzte Funke Hoffnung erlosch mit den neuen Weisungen des Kantons Bern für die Vergabe von Beiträgen aus dem Sportfonds: Demnach gibt es für neue Sportanlagen künftig nur noch Beiträge in der Höhe von 20 Prozent statt 25 Prozent. Unabhängig von den Kosten werden Vorhaben zudem nur noch mit maximal zwei Millionen Franken unterstützt. Allerdings war die Gemeinde in ihren ursprünglichen Plänen von einem Betrag von zehn Millionen Franken aus dem Sportfonds ausgegangen. Somit sei man zur bitteren Erkenntnis gekommen, dass ein neues Eisstadion mit Trainingshalle nicht finanzierbar sei, schreibt die Gemeinde in ihrem Communiqué. Mit ihren Plänen für den Bau einer neuen Eishalle in Langnau hatten die involvierten Parteien in den vergangenen Jahren immer wieder Rückschläge hinnehmen müssen. So führte auch die kritische finanzielle Situation der SCL Tigers häufig zu Unterbrüchen bei den Planungsarbeiten.
Sanierung der Ilfishalle
Damit rückt nun die Sanierung der Ilfishalle als einzige realisierbare Alternative in den Vordergrund, wie die Gemeinde Langnau weiter mitteilte. Auch hierfür seien "beträchtliche Geldmittel" nötig. Allerdings dürfte sich der Umbau besser in Etappen aufteilen lassen. - Auch an diesem Projekt will sich die Gemeinde Langnau finanziell beteiligen. Die konkreten Kosten sind jedoch noch nicht bekannt. (sda)