Staatsverschuldung ohne Ende
Wohin die Reise geht, weiss keiner, aber alle sind auf der Reise. Diesen Eindruck kann man bekommen, wenn man beobachtet, wie ein Staat nach dem andern beim Solidaritätsfonds der EU anklopft und um Unterstützung nachsucht. Dabei wird jeweils bis zum letzten Moment versichert, dass keine Hilfe benötigt wird.
80 Milliarden hier, 110 Milliarden Hilfe dort, aber keiner fragt, woher die Mittel kommen, respektive, wer dieses Geld zurückbezahlt. Die Belastung durch die Verschuldung für Konsum, der schon lange genossen wurde, drückt heute schon die Investitionsmöglichkeiten der Staaten in die Infrastruktur auf ein Minimum.
Wenn nun noch ein Anstieg der Zinsen folgt, wird der Druck auf die Staatsfinanzen noch grösser und der Schuldendienst wird noch mehr Mittel benötigen. Damit werden dem Unterhalt und der Erweiterung der Infrastruktur noch mehr nötige Mittel entzogen.
Die wirtschaftliche Entwicklung eines Landes ist aber auf einen permanenten Unterhalt und Ausbau der Infrastruktur angewiesen. Langzeitbeobachtungen belegen deutlich, dass bei einer
Vernachlässigung der Infrastruktur auch die
Wirtschaft nicht mehr wächst. Und gerade diese Wirtschaft sollte die Mittel verdienen, um über die Steuern und Abgaben die Staatsschulden zu bezahlen.
Der Ausstieg aus dieser wirtschaftlich tödlichen Spirale kann nicht bei den Einnahmen starten, sondern muss bei der Ausgaben-
begrenzung beginnen. Überlegen wir uns also gut, wohin die Reise geht und steigen wir aus, bevor der Abgrund kommt.
Hans-Peter In-Albon, Direktor Verband Schweizerischer Elektroinstallationsfirmen VSEI