Staatsanwälte ermitteln in antiken Mauern
Nach den Einstürzen im antiken Pompeji haben neapolitanische Staatsanwälte gegen neun Personen wegen Fahrlässigkeit Ermittlungen in die Wege geleitet.
Nachdem vor zwei Wochen in der antiken Stadt Pompeji zweimal Überreste eines historischen Bauwerks eingestürzt sind, schaltet sich die Justiz ein. Unter wird gegen Antonio Varone, den Direktor der archäologischen Stätte, Ermittlungen, ermittelt und gegen einige seiner engsten Mitarbeiter. Dies berichteten italienische Medien.
Nach mehrtägigem Regen war eine rund drei Meter lange Mauer in sich zusammengebrochen und davor eine zwölf Meter lange Mauer vor dem „Haus des Moralisten“ an mehreren Stellen. Am 6. November war ein Haus eingestürzt, das Gladiatoren in der Römerzeit für das Training vor Kämpfen genutzt hatten. Der italienische Kulturminister Sandro Bondi hatte bereits vor weiteren Einstürzen als Folge des aufgeweichten Bodens gewarnt. Wegen des Einsturzes in Pompeji hat die italienische Opposition einen Misstrauensantrag gegen den Minister eingereicht, über den in den nächsten Tagen in der Abgeordnetenkammer abgestimmt werden soll. Sollte die Kammer mehrheitlich für den Misstrauensantrag stimmen, wäre Bondi zum Rücktritt gezwungen. Italiens antikes Erbe ist durch Vernachlässigung und klimatische Veränderungen stark gefährdet.
Im Frühling hatte ein grosses Segment in Kaiser Neros Palast Domus Aurea (Goldenes Haus) in Rom nachgegeben. Teile des Putzes brachen ab und stürzten in einen bei Besuchern beliebten Garten. (sda)