St. Moritz: Höhere Mieten als in Zürich?
Zürich und Genf sind nicht die teuersten Pflaster der Schweiz. In St. Moritz kostet eine Familienwohnung fast 3'600 Franken pro Monat. Damit liegt der Preis über 75 Prozent über dem Kantonsmedian, und er übersteigt auch die Mietpreise im Immobilienhotspot Zürich. Das zeigt eine Analyse von Wohnungsmieten in Schweizer Feriendestinationen des Vergleichsdienstes Comparis.
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St. Moritz ist laut Comparis im Schnitt teurer als die Hotspots Zürich und Genf.
«Für Einheimische und Arbeitende ist es darum teils unmöglich, zahlbaren Wohnraum zu finden», sagt Comparis-Finanzexperte Frédéric Papp. So schlägt in St. Moritz eine Familienwohnung bzw. eine Wohnung ab vereinhalb Zimmern pro Monat mit 3'590 Franken zu Buche. Dies sei die höchste Monatsmiete der untersuchten 14 Feriendestinationen, heisst es dazu in der Medienmitteilung von Comparis. Damit liegt der Median (Zentralwert) für St. Moritz 76 Prozent über dem Median des Kantons; bei 2'035 Franken. Auch bei Paarwohnungen (drei bis vier Zimmer) liegt St. Moritz mit 2'400 Franken an der Spitze der untersuchten Feriendestinationen. Hier liegt der Median bei 45 Prozent über dem Zentralwert des Kantons. Dasselbe gilt für Singlewohnungen (1 bis 2,5 Zimmer). Die Preise liegen bei 1'494 Franken pro Monat (37 Prozent über Kantonsmedian).
Datenbasis bildete die auf comparis.ch publizierten Wohnungsinserate, dem grössten Schweizer Online-Immobilienmarkt. In die Zählung miteinbezogen wurden Inserate in 14 Feriendestinationen im Zeitraum von 2017 und 2018. Berücksichtigt wurden Wohnungen, möblierte Wohnungen, Häuser und Mehrfamilienhäuser, nicht aber Ferienwohnungen.
Teils teurere Mieten als in den Immobilien-Hotspots Zürich und Genf
Wohnen in St. Moritz ist somit sogar mitunter teurer als in den Immobilien-Hotspots Zürich oder Genf. In Zürich kostet eine Familienwohnung 3'320 Franken, eine Paarwohnung 2'450 Franken und eine Singlewohnung 1'727 Franken. In Genf sind es 3'810 Franken (Familienwohnung), 2'330 Franken (Paarwohnung) und 1'460 Franken (Singlewohnung).
Dabei sind in St. Moritz rund 200 Wohnungen unbewohnt. Der Anteil leer stehender Wohnungen am Gesamtwohnungsbestand von rund 4 Prozent bewegt sich gemäss Erhebungen des Bundesamts für Statistik schon seit drei Jahren in etwa auf diesem Niveau. Dennoch sinken die Preise nicht. „Die Preise sind deshalb stabil, weil Immobilienbesitzer wenig Druck verspüren, die Mieten nach unten anzupassen“, meint Papp. „Sie lassen die Wohnung lieber ungenutzt und warten zu, bis jemand gewillt ist, den verlangten Mietspreis zu bezahlen.“ (mai/mgt)