Sportanlage wird nicht auf Eis gelegt
Der Widerstand gegen das drohende Ende der legendären Berner Sportanlage Ka-We-De hat Früchte getragen. Die Stadtregierung lenkt ein und will nun das Wellenbad und die Eislauffelder sanieren statt schliessen.
Wasserraten und Eisprinzessinen dürften auch künftig ihrer Lieblingsbeschäftigung in der Berner Sportanlage Ka-De-We frönen können. Auch wenn laut Gemeinderätin Edith Olibet der Stadt das Geld für eine grundlegende Sanierung von Wellenbad und Eislauffeldern fehlt, sei der Gemeinderat aber offen für eine Umnutzung: Die Ka-We-De könnte dem Quartier so als „Treffpunkt für Sport und Bewegung“ erhalten bleiben. Was genau entstehen soll, will die Stadt nun mit der Quartierbevölkerung erörtern. Denkbar sei vieles, sagte Olibet. Im Sommer könnte ein Wasser-Fun- Park eingerichtet werden, daneben gäbe es genügend Platz etw für Mini-Fussballfelder und für eine Skating-Anlage. Winters liesse sich ein Kunststoff-Eispark bereitstellen, ergänzte Sportsamtsleiter Roger Schnegg. Allerdings fasst die Stadt laut Olibet auch noch eine ganz andere Lösung ins Auge: Sollten sich Private finden, welche die Anlage kaufen und im bisherigen Rahmen weiter betreiben wollen, sei das für die Stadt durchaus prüfenswert. In jedem Fall gehe es dem Gemeinderat darum, Geld zu sparen.
Letztes Jahr hatte die Stadtregierung im Herbst bei der Präsentation ihres „Sport- und Bewegungskonzepts“ angekündigt, das Ka-We-De zu schliessen. Das löste in der Bevölkerung einen Aufschrei des Entsetzens aus. Zumal die 1933 gebaute Anlage Generationen von Stadtbernern zum Badeplausch und Schlittschuhlaufen diente. Die Ka-We-De schrieb aber auch Sportgeschichte: Der SC Bern feierte hier 1959 vor über 10'000 Zuschauern seinen ersten Meistertitel. Ausserdem steht die Anlage eingetnlich unter Denmalschutz, entworfen habe sie die Architekten Rudolf vom Simmer und Hans Beyeler.
„Muubeeri“ verschwindet
Unnachgiebig zeigt sich der Gemeinderat hingegen Fall des Maulbeerbades: Das Das heruntergekommene Hallenbad „Muuberi“ am Hirschengraben wird geschlossen, sobald Ersatz bereitsteht, eine Sanierung kommt zu teuer. Stattdessen erwägt die Stadtregierung eine 50-Meter-Schwimmhalle. Der Standort WankdorfCity sei in der Vernehmlassung zum Sportkonzept auf Kritik gestossen, weil er nicht so zentral liege wie das „Muuberi“, räumte Olibet ein. Sie betonte, dass die Stadt auch Standorte "näher beim Zentrum" prüfe. (mai/sda)