15:48 BAUBRANCHE

Spatenstich: Historische Werft wird grösste am Bodensee

Teaserbild-Quelle: Bild: Architekt Hermann

Mit den Sanierungsarbeiten an der 100 Jahre alten Werft in Romanshorn wurde gestern begonnen. Die SBS Schiffahrt AG investiert neun Millionen Franken.

Seit Jahren werden Investitionen im Bereich Betriebs-Infrastruktur des öffentlichen Verkehrs abgebaut. Doch seit gestern ändert sich das – wenigstens in Romanshorn TG. Nach einer dreijährigen Planungszeit war gestern der grosse Moment für die alte Werft in der Friedrichshafenerstrasse gekommen: Der Spatenstich fand statt, der den Beginn der Sanierungsarbeiten markiert.

Die Motorfähre Kreuzlingen, die dort als letztes Schiff gewartet wurde, war mit ihren 68 Metern ganze 18 Meter zu lang. Sogar der Radar- und Scheinwerfersockel musste abgebaut werden, damit sie hineinpasste. Ein anschauliches Beispiel dafür, warum die alte Werft für heutige Bodenseefähren umgerüstet werden muss.

Im Zuge der Sanierung wird die Halle, die 1905 erbaut wurde, auf der Seeseite um 19 Meter verlängert und mit grösseren Toren bestückt. Die innere Fahrbahn wird 14 Meter breiter und die verschiedenen darum angeordneten Werkstätten werden modernen Logistikanforderungen angepasst.

Da das Gebäude unter Denkmalschutz steht, wird von aussen recht wenig verändert. Nur der Dachstock erhöht sich mit den neuen Stahlträgern um 1,2 Meter. Eine Aussendämmung wollen die Denkmalpfleger nicht, eine Innendämmung fällt aufgrund der technischen Apparaturen flach. Die alten Ziegelmauern sind jedoch dick genug, und die Einfachverglasung wird durch Isolierglas ersetzt.

Anfang Februar war mit dem Rückbau begonnen worden. Das Dach ist teilweise abgedeckt, alte Träger werden herausgeschweisst. Zurzeit herrscht noch Ebbe im Hafenbecken, da das Fundament für die verbreiterte Fahrbahn betoniert wird. Doch laut Architekt Andreas Hermann werden bereits nächste Woche die ersten neuen Stahlträger eingezogen.

Nach Angaben der SBS Schifffahrt AG in Romanshorn hat die frühere Eigentümerin SBB grosse Investitionslücken hinterlassen. Nach den sieben Millionen für die Sanierung des Hafengebäudes, den neun Millionen für die Werft, sollen noch zwei weitere Millionen in eine Plattform mit Anlegesteg im Schifffahrtshafen fliessen. Die SBS will mit dieser umfangreichen Investition die Zukunft der Werft sichern, da nach Kontakt mit den Mitbewerbern aus Deutschland und Österreich Diskussionen über den Neubau einer Werft zwischen Konstanz und Bregenz aufgekommen waren.(tw)

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