Spannungserhöhung der Gemmi-Leitung zwischen Bern und Wallis
Um einer möglichen Stromknappheit vorzubeugen, will der Bundesrat die Spannung auf der Gemmi-Leitung zwischen Bickigen BE und Chippis VS temporär erhöhen. Nach erfolgreichen Betriebstests im letzten Winter kann dort laut Medienmitteilung die Spannung innert weniger Tage heraufgesetzt werden.
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Die Gemmi-Leitung bei Schwarenbach im Kanton Bern.
Um einer künftigen möglichen Stromknappheit vorzubeugen, will der Bundesrat vorübergehend die Spannung auf der Gemmi-Leitung erhöhen. Nach erfolgreichen Betriebstests letzten Winter kann die Spannung auf der Höchstspannungsleitung Bickigen BE - Chippis VS innert weniger Tage erhöht werden.
Die Erhöhung von Kapazitäten im Übertragungsnetz ermöglichen es, kurzfristig ein Maximum an Strom zu importieren und so Versorungsengpässe zu beheben. Die nationale Netzgesellschaft Swissgrid, sei nach einem erfolgreichen Testbetrieb auf der Gemmi-Leitung vergangenen Winter operativ bereit, die Massnahme umzusetzen, teilte der Bundesrat am Mittwoch mit.
Leitung zwischen Bickigen BE und Chippis VS auf 380 kV ausgelegt
Die Höchstspannungsleitung zwischen Bickigen BE und Chippis VS wurde Anfang der 60er-Jahre für eine Betriebsspannung von 380 Kilovolt (kV) gebaut, später jedoch nur mit einer Spannung von 220 kV betrieben. Im Februar letzten Jahres hatte das Bundesamt für Energie (BFE)schliesslich eine Plangenehmigung für die Erhöhung der Betriebsspannung auf 380 kV erteilt. Weil aber gegen diesen Entscheid aktuell ein Verfahren beim Bundesverwaltungsgericht läuft, kann die Spannungserhöhung nur dann vom Bundesrat angeordnet werden, wenn eine Mangellage droht.
Somit kann Swissgrid - falls nötig - innerhalb von zwei bis vier Tagen die Spannung auf der Gemmileitung von 220 auf 380 kV heraufsetzen - sofern der Bundesrat sein OK gibt. Dann würden die nun vorbereiteten Verordnungen temporär in Kraft gesetzt.
Leitung zwischen Bassecourt JU und Mühlberg BE bereits umgestellt
Zusammen mit der bereits jetzt auf 380 kV umgestellten Leitung zwischen Bassecourt JU und Mühleberg BE ergebe dies in einer drohenden Strommangellage eine sich optimal ergänzende, starke Transportachse zwischen der Nord- und Südgrenze der Schweiz, heisst es in der Medienmitteilung des Bundesrats.
Der Notbetrieb der Gemmileitung mit 380 kV könne zu einer erhöhten Lärmbelastung führen, heisst es in der Medienmitteilung weiter. Die von Swissgrid in Auftrag gegebenen Messungen zeigten jedoch, dass die Spannungserhöhung unter Einhaltung der geltenden Grenzwerte möglich sei. (sda/mgt/mai)