Sonderzonen für Normal- und Wenigverdiener
Marina Carobbio, die neue Präsidentin des Schweizer Mieterinnen- und Mieterverbandes (SMV), ist besorgt wegen des Mangels an preisgünstigen Wohnungen: Das Problem stelle sich nicht nur in Städten, deshalb brauche es Sonderzonen für erschwingliches Wohnen.
Alle Zeichen deuteten darauf hin, dass Sozialwohnungen in den kommenden Jahren Vorrang haben müssten, sagte die Tessiner SP-Nationalrätin in einem am Samstag veröffentlichten Interview mit der Zeitschrift „Droit au logement“, dem Organ des Westschweizer Mieterverbandes Asloca. „Wir werden bei der Raumplanung besondere Zonen für solche Wohnungen fordern müssen“, sagte Carobbio. Zurzeit fassten die eidgenössischen Behörden lediglich auf Industriebrachen den Bau erschwinglicher Wohnungen ins Auge, namentlich auf Flächen der SBB. Eine Pionierin im sozialen Wohnungsbau ist die Stadt Zug. Anfang Jahr bezeichnete sie im Bauzonenplan vier Grundstücke, die für günstiges Wohnen reserviert sind. Gleichzeitig gab der Kanton Zug 55,4 Millionen Franken für günstiges Wohnen frei. Ein Teil dieses Geldes ist für die Unterstützung von Mietern vorgesehen. Mit dem Rest will man Gemeinden helfen, die Grundstücke für den Bau von preisgünstigen Wohnungen erwerben. (sda)