Solides Wachstum auch im 2014
Ihre Prognose für das Wachstum des Schweizer Bruttoinlandproduktes BIP hat die Konjunkturforschungsstelle der ETH (KOF), deutlich nach oben korrigiert. Für 2013 von +1,4 Prozent auf + 1,9 Prozent und für 2014 von +2.0 auf +2,1 Prozent. Für die Bauinvestitionen rechnet die KOF mit einem Wachstum von +2,3 Prozent im 2013 und mit +3,7 Prozent im 2014.
Im mehrheitlich trüben wirtschaftlichen Umfeld - vor allem in Europa - war lange die Binnenwirtschaft eine wichtige Konjunkturstütze. Jetzt rechnet die KOF für die kommenden Monate mit einer anziehenden Auslandsnachfrage, entsprechenden Exporten und damit positiven Auswirkungen auf die Wirtschaftsexpansion.
Bauwirtschaft ist weiterhin Konjunkturstütze
Trotz der Rezession im Euroraum hat sich die schweizerische Wirtschaft vergleichsweise gut gehalten. Dazu hat in den letzten Jahren insbesondere die Bauwirtschaft aber auch der private Konsum beigetragen. 2014 werden die Bauinvestitionen nochmals kräftig, um +3,7 Prozent wachsen. Bisherige Kapazitätsengpässe konnten im laufenden Jahr überwunden werden. Zudem profitiert der Wohnbau von der wachsenden Bevölkerung. ähnliches gilt für den privaten Konsum, der seit Jahren das BIP-Wachstum stützt. Das Konsumwachstum wird 2014 +2.0% betragen.
Ausrüstungs-Investitionen werden wichtiger
In den kommenden Monaten dürfte sich die Konjunkturdynamik von der inländischen Nachfrage in Richtung Auslandnachfrage verlagern. Die Erholung im Euroraum dürfte gemäss KOF mehr Unternehmen dazu veranlassen, ihre zwischenzeitlich aufgeschobenen Investitionsvorhaben zu realisieren und die Produktion auszuweiten. Entsprechend wird für 2014 eine Steigerung bei den Ausrüstungsinvestitionen um +4,4 Prozent erwartet. Gleichzeitig rechnet die KOF auch mit einer graduellen Zunahme der Exporte, im Jahresdurchschnitt 2014 um +4.2%.
Bescheidene Inflation
In der Inflationserwartung von +0,5 Prozent für 2014, sieht die KOF noch kein Anlass für die Anhebung der tiefen Zinsen durch die Nationalbank. Das konjunkturelle Umfeld wird es der Schweizer Nationalbank aber erleichtern, die Nullzinspolitik zu beenden und ab 2015 die Kurzfristzinsen wieder langsam anzuheben. In der Folge werden auch die langfristigen Zinsen moderat steigen. Ausserdem mindert die sich andeutende stabile konjunkturelle Entwicklung in Europa den Aufwertungsdruck auf den Franken und gibt dem Euro etwas Aufwertungspotential.
Arbeitslosenrate wird nicht markant sinken
Die KOF sieht eine gewisse Diskrepanz, zwischen der seit Jahren stark zunehmenden Beschäftigungsentwicklung und der Arbeitslosigkeit. Das positive BIP-Wachstum trägt weniger zur Reduktion der Arbeitslosigkeit bei, als zu erwarten wäre. Dies könnte auch damit zusammenhängen, dass die Arbeitslosen in der Schweiz zunehmend nicht die für die offenen Stellen erforderlichen - zumeist gehobenen - Qualifikationsprofile aufweisen. (mai/pd)