17:59 BAUBRANCHE

Solarworld verlangt Opfer von Eigentümern und Gläubigern

Einst war die deutsche Solarworld AG ein Vorzeigeunternehmen, heute ist sie finanziell stark angeschlagen und kämpft ums Überleben. Ihr Rettungsplan verlangt von Eigentümern und Gläubigern, dass sie tief in die Tasche greifen. - Die Solarworld ist wegen der Billig-Konkurrenz aus China in den Strudel der Branchenkrise geraten.

Mit wichtigen Gläubigern sei eine Einigung erzielt worden, die einen Schuldenschnitt vorsieht, teilte das Unternehmen in Bonn mit. Damit sollen die langfristigen Verbindlichkeiten um etwa 60 Prozent verringert werden. Im Gegenzug werden die Gläubiger im Rahmen eines drastischen Kapitalschnitts Haupteigentümer des Unternehmens und bestimmen damit künftig den Kurs mit, währen ddie derzeitigen Aktionäre entmachtet werden. Die zuständigen Gremien müssen der Einigung noch zustimmen.

Grösster Einzelaktionär von Solarworld ist bisher Vorstandschef und Unternehmensgründer Frank Asbeck mit knapp 28 Prozent der Anteile. Er wird durch die geplante Kapitalherabsetzung um etwa 95 Prozent künftig nur noch einen sehr kleinen Anteil am Unternehmen in der Grössenordnung von etwa einem Prozent besitzen. "Ich nehme genauso wie jeder andere Aktionär an der Kapitalherabsetzung teil", so Asbeck. Solarworld war durch Billig-Konkurrenz aus China in den Strudel der Branchenkrise geraten. Heute Dienstagvormittag schlug der Kurs der Aktie, nachdem der Rettungsplan bekannt geworden war, kurzzeitig stark sowohl nach oben als auch und unten aus. Am Nachmittag befand sich die Aktie dann im Minus.

Verluste an allen Fronten

Solarworld hatte im vergangenen Jahr mit äusserst schlechten Zahlen abgeschlossen: 2012 schrumpfte der Umsatz nach Angaben vom Montagabend von 1,045 Mrd. Euro auf 606 Mio. Euro. Der operative Verlust weitete sich um mehr als das Doppelte auf 492,4 Mio. Euro aus.

Zuvor hatte Solarworld schon mitgeteilt, dass das Eigenkapital des Unternehmens komplett aufgezehrt ist. Dass es um den ehemaligen deutschen Star der Solarbranche nicht gut steht , ist spätestens seit Ende Januar bekannt. Damals liess Asbeck in einer Pflichtmitteilung die Börse wissen, dass das Bonner Unternehmen mit den Gläubigern über eine Verringerung der Schulden rede. (mai/sda)

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