Sika: Rekordgewinn von 566,6 Millionen Franken
Nach dem Umsatz hat Sika auch den Gewinn auf den höchsten Stand der Unternehmensgeschichte geschraubt. Unter dem Strich blieben dem Baustoffhersteller im vergangenen Geschäftsjahr 566,6 Millionen Franken.
Die Steigerung beim Reingewinn betrug damit 21,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Mit 795,3 Millionen Franken wuchs auch das Betriebsergebnis (EBIT) um 18,1 Prozent, wie Sika am Freitag mitteilte. Positiv habe sich vor allem der Ausbau der Margen zum 20. Quartal in Folge in Kombination mit einem anhaltenden Kostenmanagement ausgewirkt. Dass bei Betriebsergebnis und Gewinn mit Rekordzahlen gerechnet werde, hatte Konzernchef Jan Jenisch schon bei der Veröffentlichung der Umsatzzahlen Anfang Januar angekündigt. Aus der Herstellung von Klebstoff und anderen Chemieprodukten resultierten Erlöse von 5,75 Milliarden Franken. Das sind 4,7 Prozent mehr als im Vorjahr. In lokalen Währungen gerechnet beträgt das Plus sogar 5,5 Prozent.
Mit insgesamt siebzehn strategischen Investitionen in neun neue Fabriken, vier weitere Ländergesellschaften und vier Akquisitionen, konnte der beschleunigte Ausbau der Wachstumsmärkte auch 2016 fortgesetzt werden. Die Voraussetzung für weiteres Wachstum sei damit geschaffen. So wurden im Geschäftsjahr 72 neue Patente angemeldet sowie eine grosse Anzahl neuer Produkte in allen Zielmärkten eingeführt. Die Ziele der Strategie 2018 sind damit zwei Jahre früher als geplant erreicht. Zielsetzung für das Geschäftsjahr 2017 ist weiteres Wachstum mit einer Umsatzsteigerung von 6 bis 8 Prozent auf erstmals 6 Milliarden Franken. Acht neue Fabriken sollen eröffnet und drei Ländergesellschaften gegründet werden.
Zum Übernahmestreit nichts Neues
Nichts Neues lässt der Konzern zum Übernahmestreit mit der französischen Gruppe Saint-Gobain verlauten. In der Mitteilung wird auf das Urteil des Kantonsgerichts Zug vom letzten Oktober verwiesen. Dieses legitimiere „das Vorgehen von Sika in den letzten zwei Jahren“. Der Übernahmekampf dauert nun schon mehr als zwei Jahre. Derweil hält der französische Baukonzern Saint-Gobain unverändert an seinen Plänen zur Übernahme von Sika fest. Mit Blick auf die geplante Übernahme einer Kontrollmehrheit an Sika sei man zuversichtlich, dass die Rechte der Schenker Winkler Holding (SWH) wieder hergestellt würden, hatte Saint-Gobain am Donnerstag in einer Mitteilung zum Jahresergebnis geschrieben. (sda)
Sika, Trump und Griechenland
Der Bauchemiekonzern Sika setzt Hoffnungen auf US-Präsident Donald Trump, der ein gigantisches Infrastrukturprogramm im Umfang von 137,5 Milliarden Dollar angekündigt hat. Und sehr wahrscheinlich wäre Sika auch bei einem Mauerbau an der Grenze von Mexiko wäre dabei. „Wenn Trump die Mauer tatsächlich baut - in welcher Form auch immer, dann sind wir auch beteiligt“, erklärte Sika-Chef Jan Jenisch am Rande der Bilanzmedienkonferenz in Zürich im Gespräch mit der Nachrichtenagentur sda.
Während die Mauer noch schwer umstritten ist, wurde Trump bei anderen Infrastrukturprojekten sehr konkret. So will er Brücken sanieren, in neue Linien des öffentlichen Verkehrs und in Strassen investieren. Auch neue Kraftwerke sollen errichtet werden. Laut Trumps Plänen soll die Hälfte der Investitionen von gesamthaft 137,5 Milliarden Dollar von privater Hand kommen. Direkt will Trump dadurch 193'000 Jobs schaffen. Auch neue Kraftwerke sollen errichtet werden. Trump plant, dass die Hälfte der Investitionen von gesamthaft 137,5 Milliarden Dollar von privater Hand finanziert werden sollen. Direkt will Trump dadurch 193'000 Jobs schaffen. (sda/mai)
Goldgrube Nordamerika
Nordamerika war für Sika bereits im letzten Jahr eine Goldgrube. Der Zuger Bauchemie- und Klebstoffkonzern konnte dort den Umsatz um 9,9 Prozent auf 922,6 Millionen Franken steigern. Das war das stärkste Wachstum von allen Weltregionen. Dabei profitierte Sika auch von der Aufwertung des Dollars. Der Betriebsgewinn schoss gar um knapp ein Viertel auf 166 Millionen Franken nach oben. "Nordamerika ist ein sehr guter Markt, wo wir es nicht nur schaffen, überdurchschnittlich zu wachsen", sagte Jenisch vor den Medien. Man schaffe es auch, die Preise gut bei den Kunden durchzusetzen. Mit den grösseren Volumen und dem Fokus auf den Kosten gelinge es, die Margen zu steigern.
Neue Fabrik in Hellas
Auch in Griechenland hat Sika investiert - trotz der Krise, die das Land seit Jahren beutelt. Im vergangenen Jahr wurde in der Nähe von Athen eine neue Mörtelfabrik eröffnet. "Wir verhalten uns oft antizyklisch", so Jenisch. Wegen der Krise in Hellas habe der grösste Sika-Konkurrent seine Fabrik geschlossen. Dadurch habe der Wettbewerbsdruck nachgelassen. „Und dann geben wir Gas. Unsere neue Mörtelfabrik ist schon recht gut ausgelastet. Wir verdienen Geld“, sagte Jenisch. Die Fabrik in Kryoneri ist das zweite Werk von Sika in Griechenland, wo der Konzern schon seit langem tätig ist.