Sensible Sensoren gegen gewaltige Beben
Die Industriellen Werke Basel (IWB) rüsten ihr Erdgasnetz mit einem erstmals in der Schweiz angewandten Erdbebenwarnsystem aus: Hochempfindliche Sensoren sollen helfen, dass bei einem schweren Erdbeben die Erdgaszufuhr in das Versorgungsnetz automatisch geschlossen wird.
Fünf Übergabestationen speisen Erdgas aus dem Transportnetz in das Versorgungsnetz der IWB ein. In diesen Stationen sind hochsensible Sensoren vorgesehen, die laut IWB ein schweres Erdbeben einige Sekunden früher merken können als der Mensch. Das System erkennt die jedem Erdbeben vorangehenden Primärwellen, die noch keinen Schaden anrichten. Aus den empfangenen Signalen errechnet das System innert Sekunden, wie stark die Sekundärwellen oder vielmehr das eigentlich spürbare Erdbeben sein wird. Die Gaszufuhr wird in der Folge automatisch geschlossen. So kann bei starken Schäden an den Leitungen kein Erdgas mehr in das Versorgungsnetz strömen, was wiederum die Gefahr von Bränden verringert.
Die IWB wollen das Warnsystem so aufbauen, dass die Sensoren in den fünf Übergabestationen miteinander kommunizieren. Das heisst: schlagen zwei der fünf Geräte Alarm, schliessen alle Übergabestationen die Gaszufuhr ins Netz. Das noch im Netz befindliche Gas können die IWB- Pikettmonteure dann kontrolliert ablassen.
Obwohl erdverlegte Leitungen bei einem Erdbeben nur gering gefährdet sind, haben die IWB seit 2001 alle älteren, bruchgefährdeten Erdgasleitungen mit solchen aus elastischerem Material ausgetauscht. Als weitere Sicherheitsmassnahme wurden im gesamten Versorgungsnetz zusätzliche Schieber eingebaut. Damit können beschädigte Netzteile vom restlichen Netz getrennt werden, was die Auswirkungen allfälliger Leitungsschäden eingrenzt. (mai/mgt)