14:37 BAUBRANCHE

Sensebezirk: Pouletmast droht den Blick aufs Universum zu trüben

Teaserbild-Quelle: Symbolbild: Tomás Castelazo, CC BY-SA 3.0

Sternenstaub ist sein Leben, Pouletmaststaub bedroht sein Lebenswerk. Arthur G. Sutsch kämpft für seine Sternwarte und gegen eine Poulethalle. Die Standortgemeinde hat seine Einsprache abgelehnt, nun entscheidet der Oberamtmann.

1973 hatte der renommierte Astrophysiker Arthur G. Sutsch im Freiburger Sensebezirk das weltweit erste computergesteuerte Teleskop realisiert – fernab der Zivilisation und ihrer schädlichen Emissionen. So dachte der Wissenschaftler zumindest damals. Denn nun droht der Sternwarte auch in der ländlichen Idylle von Alterswil FR Ungemach. Nur 400 Meter vom Observatorium entfernt soll eine neue Pouletmasthalle entstehen. Deren Staubemissionen würden die Luft im Umkreis konstant verschmutzen, die Sicht durchs Teleskop eintrüben und den Freiburger Astronomen ihre wissenschaftliche Daseinsberechtigung entziehen, befürchtet Sutsch: «Staubpartikel in der Luft sind absolut tödlich für die optische Qualität des Teleskop-Spiegels in der Sternwarte. Wir brauchen für wissenschaftliches Arbeiten ausgezeichnete atmosphärische Bedingungen.»

Vernebelt in der Sternwarte Alterswil FR bald Pouletmaststaub den Blick auf den Sternenstaub? (Symbolbild: Tomás Castelazo, CC BY-SA 3.0)

Quelle: Symbolbild: Tomás Castelazo, CC BY-SA 3.0

Vernebelt in der Sternwarte Alterswil FR bald Pouletmaststaub den Blick auf den Sternenstaub?

Zusammen mit seiner Gattin, weiterer Anwohner und dem WWF hat Sutsch denn auch vor mehr als einem Jahr Einsprache gegen den Bau der neuen Poulethalle erhoben. Doch die Gemeinde Alterswil lehnt nun sämtliche Einsprachen ab, wie die «Freiburger Nachrichten» berichten. Mangels Fachkenntnissen müsse sich die Gemeinde an die Beurteilung durch die Fachämter des kantonalen Bau- und Raumplanungsamtes anlehnen, welche alle ein positives Gutachten abgegeben hätten. «Die Masthalle ist zonenkonform», wird Gemeindeammann Hubert Schibli zitiert. Aufgrund der Erfahrungen mit anderen Masthallen könne sich der Gemeinderat zudem nur schwer vorstellen, dass der Wind den Reststaub des Mastbetriebs 400 Meter weit trägt. Die Filteranlagen seien heute auf einem sehr hohen Niveau: «Die Vorschriften, an die sich die Landwirte halten müssen, sind streng.» Die Initianten der Halle, die Landwirte Benjamin und Josef Baeriswyl betonen zudem gegenüber den «Freiburger Nachrichten», dass sie zusätzliche Filter einbauen würden, die «permanent im Einsatz stehen werden.» Das Dossier mit den Einsprachen befindet sich nun zur Beurteilung beim Sensler Oberamtmann. (gd)

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