See und Mauer sollen nicht wachsen
Gegen die Erhöhung der Grimsel-Staumauer sind insgesamt fünf Einsprachen eingegangen. Unter den Einsprechern sind wie bereits bekannt die grossen Schweizer Natur- und Umweltschutzverbände. – Dies geht aus einer Mitteilung der Energiedirektion des Kantons Bern hervor.
Alle fünf Einsprachen betreffen die geplante Vergrösserung des Grimselsees. Zwei der Einsprachen von Privatpersonen richten sich zusätzlich auch gegen das geplante unterirdische Pumpspeicherwerk. Keine Einsprachen sind gegen den Ausbau der Turbinenanlagen der Kraftwerke Handeck 2 und Innertkirchen 1 eingegangen. Damit sei nun klar, dass die Umweltverbände zwei der drei Ausbauprojekte ohne Einsprachen gutheissen, heisst es in der Medienmitteilung. Ursprünglich hatten sich die Natur- und Umweltverbände gegen alle drei Konzessionsgesuche gewehrt.. Dank der Vermittlung von Regierungsrätin Barbara Egger-Jenzer und der von ihr eingesetzten Begleitgruppe sei es gelungen, eine Einigung zwischen der KWO und den Umweltverbänden zu erzielen, schreibt die Energiedirektion.
Die Einsprachen werden nun vom kantonalen Amt für Wasser und Abfall (AWA) geprüft. Anschliessend kann die KWO Stellung nehmen, ehe das AWA entscheidet, ob Einspracheverhandlungen durchgeführt werden. Das letzte Wort hat der Grosse Rat auf Antrag der Regierung.
Ökologische Verbesserungen
Gegenüber den ursprünglichen Plänen habe man erhebliche ökologische Verbesserungen erzielt, hatten Greenpeace Schweiz, Grimselverein, Pro Natura, Stiftung Landschaftsschutz Schweiz und WWF Schweiz letzte Woche mitgeteilt. Die Verbände sind vor dem Hintergrund der laufenden Atomdebatte unter Druck geraten. Bürgerliche Politiker und Energieunternehmen werfen ihnen vor, sie verlangten den Atomausstieg und blockierten gleichzeitig den Ausbau bei den erneuerbaren Energien.
Im Fall der Staumauer-Erhöhung geht der Widerstand der Naturschützer weiter. Der Grund: Sie machen geltend, das Projekt verstosse gegen den verfassungsmässig garantierten Moorschutz. (mai/sda)