Schwimmt das Schiebedach davon?
Weil das Hallenbad des Winterthurer Geiselweid-Schwimmbads an seine Kapazitätsgrenzen stösst, soll das Freibecken ein Schiebedach erhalten, damit es auch im Winter genutzt werden kann. Der Gemeinderat hat den dafür nötigen 4,8-Millionen-Franken-Kredit abgesegnet. Doch nun droht ein Referendum.
Quelle: zvg
Das geplante Cabriodach sorgt für Diskussionen.
Das Schwimmbad Geiselweid in Winterthur gilt als ältestes der Schweiz und gehört mit jährlich 380 000 Eintritten auch zu den am Besten frequentierten Bädern des Landes. Sein Hallenbad stösst schon länger an seine Grenzen. Kinder und Jugendliche, die beim Schwimmclub mitmachen wollen, müssen sich auf eine Warteliste setzen lassen und die Behindertenschwimmer trainieren ausserhalb der Stadt. Um dieses Problem zu lösen, soll das Olympiabecken im Freien ein Schiebedach erhalten: Es besteht aus verschiebbaren und ineinander gleitenden Stahlelementen, die mit einer Folie bezogen sind und je nach Wetterlage teilweise oder ganz ausgefahren werden können. Sommers wäre das Dach somit zur Hälfte geöffnet und winters ganz geschlossen.
An den insgesamt 6,8 Millionen Franken, die das Projekt kostet, beteiligt sich der Bund voraussichtlich mit zwei Millionen. Und während der Stadtrat diesen Tagen den Kredit für das Projekt von 4,8 Millionen abgesegnet hat, ärgern sich die Gegner. Unter anderem weil das Dach zu nahe an der Eulach steht, es mit seiner Höhe von zwölf Metern zu hoch ist und die Konstruktion eine „Energieschleuder“ sei. Mehrere Mitglieder des Quartiervereins haben Rekurs eingereicht. Zudem wollen die Gegner ein Referendum auf die Beine stellen. Dass die dafür nötigen 500 Unterschriften zusammen kommen, ist absehbar. Somit steht in den Sternen, wann das Dach installiert wird. Denn damit es gebaut kann, wird es wohl das Ja des Stimmvolks brauchen. Und schlimmstenfalls auch einen Bundesgerichtsentscheid. (mai)