Schwieriger, unterirdischer Verkehr
Der Basler Verkehrs- und Baudirektor wehrt sich dagegen, dass die Basler Osttangente oberirdisch ausgebaut wird und sorgt damit beim Bundesamt für Strassen (Astra) für Überraschung.
Die Sanierung und die Erweiterung der Basler Osttangente von vier auf sechs Spuren sorgen für heftigen Widerstand und hitzige Diskussionen. Neben Anwohnern, Liegenschaftseigentümern und Quartierorganisationen wehrt sich auch der Basler Bau- und Verkehrsdirektor Hans-Peter Wessels gegen das Bauvorhaben. Der Grund: Das Bundesamt für Strassen will den Verkehr oberirdisch führen, die Gegner des aktuellen Projekts möchten ihn unter den Boden verlegen.
Beim Astra ist man laut der „Basellandschaftlichen Zeitung“ ob des Widerstands aus der Basler Regierung überrascht. 2008 sei das Baudepartement zum Schluss gekommen, dass ein Ausbau der bestehenden Achse die beste Lösung sei. Das war noch zu Zeiten von Wessels Vorgängerin Barbara Schneider. Es sei nicht die optimale Variante gewesen, man habe auch unterirdische Varianten geprüft und mit Bundesvertretern besprochen. Diese hätten aber dafür kein Musikgehör gehabt, weil das Kosten-Nutzen-Verhältnis schlechter gewesen war, erklärte dazu Tiefbauamtleiter Roger Reinauer in der „Basler Zeitung“. Schliesslich habe man nachgegeben, weil man nicht gewollt habe, dass das Projekt in der Prioritätenliste des Bundes nach hinten rutscht. „Man kann im Lauf des Planungsprozesses auch schlauer werden“, wird Wessels im Artikel zitiert.
Zurzeit prüft das Astra mögliche Tunnelvarianten, im Mai oder Juni will man Resultate präsentieren. Dennoch steht man beim Astra den Basler Wünschen skeptisch gegenüber. Eine Untertunnelung sei nicht unmöglich, aber es werde sehr schwierig, sagte Astra-Vizedirektor Jürg Röthlisberger gegenüber der „Baz“. Röthlisberger schätzt, dass sich das Projekt mit einem Tunnel um mehrere Hundert Millionen verteuern dürfte. In einem solchen Fall müsste sich der Kanton Basel Stadt daran beteiligen. Wird die Ostttangente nur oberirdisch erweitert, rechnet man mit Kosten von 915 Millionen Franken. (mai)