Schwieriger Lastwagenverlad
Die Urner Regierung steht den Vorschlägen der Alpen-Initiative zur anstehenden Sanierung des Gotthard-Strassentunnels skeptisch gegenüber: Sie befürchtet einen unverhältnismässigen Landverbrauch und negative Auswirkungen durch den Lastwagenverlad auf die Schiene.
Der Gotthard-Strassentunnel der A2 muss in den 2020-er Jahren umfassend saniert werden. Weil dies eine längere Sperrung des Tunnels nach sich zieht - je nach Variante zwischen zweieinhalb und dreieinhalb Jahren -, werden derzeit verschiedene Varianten geprüft. Diskutiert wird auch der Bau einer zweiten Röhre. Die Alpen-Initiative ist gegen eine zweite Röhre: Sie schlägt vor den Tunnel nur im Winterhalbjahr zu sperren, sowie zwischen Göschenen und Airolo die Autos auf die Schiene zu verladen. Zudem rät sie zum Lastwagenverlad zwischen Erstfeld und Biasca und einem dauernden Fahrverbot für Lastwagen.
Jetzt hat die Urner Regierung zu einer Interpellation des Alpen-Initiative-Geschäftsführers Alf Arnold im Landrat Stellung genommen. Sie bewertet die volkswirtschaftlichen Auswirkungen einer etappierten Sperrung zwar positiv, sieht aber gleichzeitig gewichtige Nachteile. Dies betrifft insbesondere den Dauerbetrieb für den Lastwagenverlad im neuen Basistunnel. Die Verladeanlagen im Urner Talboden würden zu einem hohen Landverbrauch und zu einer zunehmenden Verkehrs- und Umweltbelastung führen, heisst es in der Medienmitteilung der Regierung. Der Dauerverlad mit dem Lastwagenverbot am Gotthard, könne aber auch die angestrebte Verlagerung des Schwerverkehrs von der Strasse auf die Schiene beeinträchtigen, heisst es weiter. Transportfirmen könnten dann den Kurzverlad vorziehen. Das Verlagerungsziel aber sei „zwischen Grenze und Grenze und nicht zwischen Erstfeld und Biasca zu erreichen“. (mai/sda)