11:56 BAUBRANCHE

Schweizer Holzschlag auch 2016 ein Verlustgeschäft

Teaserbild-Quelle: anjajost1 / pixabay.com

Sinkende Preise und ausländische Konkurrenz machen der heimischen Forstwirtschaft zu schaffen. 2016 erreichte die Holzernte den tiefsten Stand seit fast 20 Jahren. Die meisten Schweizer Forstbetriebe sind in den roten Zahlen.

Bäume, Symbolbild. (anjajost1/ pixabay.com)

Quelle: anjajost1 / pixabay.com

Bäume, Symbolbild.

Letztes Jahr wurden in den Schweizer Wäldern insgesamt 4,46 Millionen Kubikmeter Holz geschlagen. Das sind zwei Prozent weniger als 2015, wie aus der am Donnerstag publizierten Forststatistik des Bundes hervorgeht. Geringer war die Holzernte letztmals 1997. Ohne den Wald zu übernutzen, könnten pro Jahr bis zu 8 Millionen Kubikmeter geerntet werden.

Am deutlichsten war der Rückgang 2016 mit vier Prozent beim Stammholz, dem mengenmässig wichtigsten Sortiment. Demgegenüber lag das Energieholz leicht im Plus (+1 Prozent). Beim Industrieholz gab es gemäss der Erhebung des Bundesamtes für Statistik (BFS) und des Bundesamtes für Umwelt (BAFU) keine Veränderung.

Während sich die Holzernte im Privatwald nach einem Einbruch im Vorjahr (-16 Prozent) wieder stabilisierte, wurde in den öffentlichen Wäldern 2,5 Prozent weniger Holz geerntet. Grösster Holzlieferant war letztes Jahr der Kanton Bern mit 853'000 Kubikmetern. Darauf folgten die Waadt (398'500) und Zürich (371'000).

Ein defizitäres Geschäft

Die Rohholzpreise, die wichtigste Einnahmequelle der Forstbetriebe, gingen 2016 um 1,7 Prozent zurück. Dazu bekam die Branche nach Auskunft des BFS auch die starke ausländische Konkurrenz bei Halbfertigwaren wie Balken und Fertigbauelemente zu spüren. Daneben wirkte sich auch die vermehrte Vermarktung von Energieholz auf Kosten von wertvollerem Stammholz negativ auf die Einnahmen aus. Wie schon im Vorjahr verbuchte die Mehrheit der Schweizer Forstbetrieb ein Defizit. Schweizweit resultierte eine Unterdeckung von 35 Millionen Franken.

Laut den Ergebnissen des forstwirtschaftlichen Testbetriebsnetzes des BAFU fehlten den Waldbesitzern trotz tieferen Kosten für den Holzeinschlag rund 5 Franken pro Kubikmeter Holz. Einzig in den Forstzonen Mittelland und Jura arbeiteten die Betriebe vor Abzug der übrigen Betriebskosten kostendeckend. (sda)

Auch interessant

Anzeige

Firmenprofile

Rascor International AG

Finden Sie über die neuen Firmenprofile bequem und unkompliziert Kontakte zu Handwerkern und Herstellern.

Reports

analyse

Kostenfreie Reports zur Bauindustrie

Jetzt noch mehr inhaltsstarke Quartalsanalysen, kostenlos für Baublatt Abonnent*innen. Neben der Baublatt Analyse, die neu «Baublatt Project Categories» heisst, erhalten Sie ab April 2025 zwei brandneue Reports als Zusatz. Erfahren Sie hier was «Baublatt Top Players» und «Baublatt Regional Projects» zu bieten haben – wie gewohnt digital, prägnant und graphisch auf den Punkt gebracht.

Dossier

Spannendes aus Print und Online für Abonnenten
© James Sullivan, unsplash

Spannendes aus Print und Online für Abonnenten

Dieses Dossier enthält die Artikel aus den letzten Baublatt-Ausgaben sowie Geschichten, die exklusiv auf baublatt.ch erscheinen. Dabei geht es unter anderem um die Baukonjunktur, neue Bauverfahren, Erkenntnisse aus der Forschung, aktuelle Bauprojekte oder um besonders interessante Baustellen.

Bauaufträge

Alle Bauaufträge

Newsletter abonnieren

newsico

Mit dem Baublatt-Newsletter erhalten Sie regelmässig relevante, unabhängige News zu aktuellen Themen der Baubranche.