18:03 BAUBRANCHE

Schweizer entwickeln Super-Photovoltaiksystem

Teaserbild-Quelle: Nasa

Eine Kollaboration von Schweizer Wissenschaftlern will ein Super-Photovoltaiksystem entwickeln. Es soll die 2000-fache Konzentration des Sonnenlichts aufnehmen können und gleichzeitig die Abwärme nutzen.

Nasa

Quelle: Nasa

Gewaltige Energiequelle: die Sonne.

Wie das Onlinemagazin der ETH "ETH Life" berichtet, soll dies das "High Concentration Photovoltaik Thermal"-System (HCPVT) machen. Es basiert auf einem grossen, nachgeführten parabolischen Solarkonzentrator, der sich aus unzähligen Spiegel-Facetten zusammensetzt. Dieser spiegelt die Sonnenstrahlen auf mehrere Empfänger, die mit besonderen Photovoltaikchips ausgerüstet sind. Weil diese Chips auf einer Schicht aus Mikrokanälen liegen, durch die Kühlmittel gepumpt wird, können sie die durch die Konzentration entstehende Hitze abtransportieren. So wollen die Wissenschaftler rund ein Drittel der Sonnenenergie in Strom umwandeln und parallel dazu noch 50 Prozent der Abwärme nutzen.

Das System soll laut "ETH Life" nicht nur äusserst effizient sein, sondern auch kostengünstig: Die entsprechenden teuren Strukturen aus Glas und Stahl werden durch solche aus Beton und metallisierten Folien ersetzt. Die Wissenschaftler - Fachleute der ETH sowie der IBM Research, der Airlight Energy und der Innerstaatlichen Hochschule Buchs - schätzen, dass so eine Kilowattstunde Strom weniger als zehn US-Cent oder umgerechnet rund 9 Rappen kosten würde.

Konzentratorsysteme sammeln nur Elektrizität, die thermische Energie oder vielmehr die Wärme verpufft ungenutzt. Dies soll das HCPVT-System ändern: Es kann einerseits das Überhitzungsproblem der Solarchips lösen, andererseits thermische Energie auch für die Entsalzung von Wasser oder die Kühlung der Luft verwenden. Das heisst - laut "ETH Life" -, dass ein solches HCPVT-Gerät pro Quadratmeter Empfängerfläche täglich zwischen 30 bis 40 Liter Trinkwasser liefern könnte. Überdies lässt sich mit dem System dank eines Absorbtionskühlers auch kühlen. - Derzeit wird im Rüschliker IBM-Forschungslabor ein Prototyp getestet. Weitere Prototypen sollen noch gebaut werden. (mai)

Den "ETH Life"-Artikel finden Sie hier: www.ethlife.ethz.ch

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