15:42 BAUBRANCHE

Schweizer Bauboom flacht ab

Teaserbild-Quelle: sbb

Mehr und mehr wirkt sich die lahmende Weltkonjunktur auf die Schweiz aus. Nachdem sich die Lage auch über den Sommer nicht gebessert hat, erwarten die Konjunkturforscher der ETH Zürich für das laufende und das nächste Jahr ein langsameres Wachstum der Wirtschaft. Das gilt auch für die Bauwirtschaft.

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Wohin Schweizer Bauwirtschaft? Laut den KOF-Experten wird der Bauboom etwas zurückgehen und im übernächsten Jahr wieder ansteigen.

Demnach wächst das Bruttoinlandprodukt (BIP) im laufenden Jahr statt wie im Juni von der Konjunkturstelle KOF vorausgesagt nicht um 1,2 Prozent sondern nur noch um 0,9 Prozent. Im nächsten Jahr vermöge das BIP nicht um 1,7 Prozent zuzulegen, sondern nur noch um 1,3 Prozent, teilten die Ökonomen heute Freitag mit. Die nun unbeschränkten Anleihenkäufe der Europäischen Zentralbank und der Entscheid des deutschen Verfassungsgerichts, dass der Rettungsschirm ESM zulässig sei, hätten gewisse Unsicherheiten in den Euroländern reduziert. Dennoch wurstle sich die Währungsgemeinschaft weiter durch, heisst es. Auch in den USA erlahme die Wirtschaft weiter. Die Konjunkturschwäche, die 2011 eingesetzt habe, erweise sich als hartnäckiger als bisher angenommen. Der Schweizer Export sei im ersten Halbjahr 2012 zurückgegangen. Trotz Erholungstendenzen bleibt gemäss der „KOF-Herbstprognose“ die Exportwirtschaft auch 2013 unter Druck, die KOF geht von einer nur leichten Erholung aus.

Der Bau boomt nicht mehr wie auch schon

Angesichts der Frankenstärke ist in den Unternehmen gespart und die Produktion auf noch mehr Effizienz getrimmt worden. Dazu müssen die Exporteure, um wettbewerbsfähig zu bleiben, die Preise anpassen. Die KOF-Forscher sprechen aber von Hinweisen, dass die Schmerzgrenze bei den Preiszugeständnissen langsam erreicht sei. Bislang haben die Konsumlaune der Bevölkerung und die Baubranche die Konjunktur gestützt. Seit fast zehn Jahren profitiere die Bauwirtschaft nun von der Nachfrage nach neuen Wohnungen. Kommendes Jahr dürfte die Entwicklung allerdings stärker auf den Konsum angewiesen sein: Laut der KOF mehren sich die Anzeichen, dass dem Bauboom langsam etwas die Luft ausgeht. Die Zahl der Baugesuche und der Bewilligungen geht zurück.

Drei Prozent Arbeitslose

Wenig positive Bewegung erwartet das Institut bei der Beschäftigung, doch dürfte 2013 die Arbeitslosigkeit auf 3 Prozent nur geringfügig steigen. Von einer galoppierenden Inflation sei die Schweiz ebenfalls weit entfernt: Während 2012 die Preise um 0,6 Prozent sinken dürften, steigen sie im kommenden Jahr laut Voraussage um 0,5 Prozent an. Erst übernächstes Jahr rechnen die Exüerten damit, dass es wieder leicht aufwärts geht. Sie prognostizieren für 2014 ein Wachstum von 2 Prozent. Damit wagt die KOF erstmals einen Blick über eine so lange Periode. (mai/sda)

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