08:52 BAUBRANCHE

Schweiz punktet bei Wettbewerbsfähigkeit mit Stabilität

Im internationalen Vergleich verteidigt die Schweiz den zweiten Rang hinter Hongkong. Punkten kann die Schweiz vor allem dank ihrer guten Infrastruktur und der Effizienz der Regierung. Dieses Jahr wurde zudem erstmals die digitale Wettbewerbsfähigkeit untersucht.

Die Ergebnisse stammen aus dem «World Competitiveness Report 2017», den das Management-Institut IMD am Mittwoch veröffentlicht hat. Klassierte sich die Schweiz bei der Wirtschaftsleistung im Vorjahr noch auf Platz 10, war es 2017 lediglich Platz 15 von 63 untersuchten Ländern.

Studienmitautor und Forscher José Caballero führt die Entwicklung unter anderem auf den Rückgang der ausländischen Investitionen in der Schweiz zurück. Zudem existiert in der Exportwirtschaft sowohl hinsichtlich der Handelspartner als auch der ausgeführten Produkte ein Klumpenrisiko. So sind nur gerade fünf Produkte für 70 Prozent aller Exporte verantwortlich. Auch die Bedrohung durch Stellen- und Produktionsauslagerungen ins Ausland hat laut Caballero zugenommen.

Stabil auf hohem Niveau

Dass die Schweiz seit 2013 im Ranking stets auf Platz zwei geführt wird - mit Ausnahme des Jahres 2015, als sie wegen des Frankenschocks auf Platz vier zurückfiel - erklärt der Forscher mit der Stabilität des Landes. Die meisten Subfaktoren, wie die öffentlichen Finanzen, die Effektivität des institutionellen Rahmens, das Unternehmensrecht, die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen und die Infrastruktur seien über die Jahre auf hohem Niveau verharrt, sagt Caballero weiter.

Der Befund deckt sich mit den Resultaten von Interviews mit Geschäftsleitungsmitgliedern von Unternehmen. Diese Resultate fliessen neben den harten Wirtschaftsdaten wie der Beschäftigungsrate und Handelsstatistiken ebenfalls in das IMD-Ranking ein. Die Umfrage zeigt, dass die Wirtschaftsführer hierzulande vor allem die politische Stabilität, den Bildungsstand, die Verfügbarkeit von Fachkräften, die Infrastruktur und die Forschungskultur schätzen.

Digitale Wettbewerbsfähigkeit

Erstmals haben die Autoren in diesem Jahr auch die digitale Wettbewerbsfähigkeit der Länder untersucht. Neben Indikatoren für die technologische und wissenschaftliche Infrastruktur – die auch ins Gesamtranking einfliessen – wurden für das Digital Competitiveness Ranking mehrere neue Kriterien eingeführt. Sie messen, inwiefern die Länder digitale Technologien anwenden, die wiederum die Regierungstätigkeit, Business-Modelle oder die Gesellschaft im Allgemeinen beeinflussen.

Viele der Länder, die im digitalen Ranking in den Top-Ten figurieren, sind auch im Gesamtranking auf den vorderen Plätzen anzutreffen. Dazu gehören die Schweiz, Singapur, Schweden, die USA und Dänemark. Dagegen ist Finnland im Gesamtranking nur auf Platz 15, im digitalen Vergleich aber auf Platz vier. Und Luxemburg ist in der digitalen Liste lediglich auf Platz 20, im Gesamtranking aber auf Platz acht. (sda/pb)

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