Schüler bauen „Villen“ für Singvogel
Zwischen St. Gallen und Thurgau liegt eins der letzten grösseren Brutgebiete des Gartenrotschwanzes im Mittelland. Damit das auch so bleibt, haben Schüler 100 speziell konzipierte Nistkästen aufgehängt – ein Pilotprojekt der Vogelwarte Sempach.
Die Bestände des Gartenrotschwanzes sind seit den 80er-Jahren stark rückläufig. Er erscheint in mehreren Ländern in den Roten Listen – auch in der Schweiz. Hier ist er nur noch an wenigen Orten anzutreffen. Eins der letzten grösseren Brutgebiete im Mittelland liegt im Raum Egnach-Winden, Muolen und Zihlschlacht-Sitterhof zwischen den Kantonen St. Gallen und Thurgau.
Damit sich das nicht ändert, soll dem Vogel dieser Platz besonders schmackhaft gemacht werden. Die Vogelwarte Sempach hat deshalb ein Pilotprojekt gestartet: 100 Nistkästen wurden aufgehängt; 40 in Egnach und 60 in Muolen, wie die Thurgauer Zeitung schreibt. Gebaut wurden sie von ansässigen Schülern. Die Brutstätten sind speziell konzipiert, bestehen aus Holz und sind mit schmalen Lichtschlitzen sowie einem Eingang unten versehen. Denn der Gartenrotschwanz bevorzugt Licht. Normalerweise brütet er in Höhlen oder Nischen. Er nutzt auch natürliche Baumhöhlen, Astlöcher oder Spechthöhlen. „Die Nistkästen sind Luxusvillen für den Gartenrotschwanz“, so Mathis Müller von der Vogelwarte. Der Sänger sei anspruchsvoll, kein Allerweltsvogel. „Wenn er sich zum Brüten niederlässt, zeigt das die Qualität der Landschaft an.“
Zusammen mit den de Luxe-Nistkästen wurden auch die bisherigen aus Ton und Beton aufgehängt, um zu testen, welche besser ankommen. (pd/mt)