Schrottreifes „Save the Beach Hotel“
Der deutsche Künstler HA Schult errichtete in Rom ein besonderes Hotel: Seine Fassade besteht aus tonnenweise Strandgut. Über Wasser und Strom verfügt es nicht.
Seit 1996 sind die Trash-People von HA Schult unterwegs. Ihren ersten Halt legten sie im chinesischen Xanten ein. Seither haben die Figuren aus Müll unter anderem Moskau, Gizeh, Zermatt, New York und Rom besucht. Nächste Station ist die Arktis. Nun hat der Objekt- und Aktionskünstler passend zu seinen Schrottkreaturen in der Nähe des Vatikans ein Hotel errichtet. Wären die Trash-People lebendig, hätten sie ihre Freude daran: Denn Schult liess für sein „Save the Beach Hotel“ ingesamt zwölf Tonnen Strandgut von europäischen Küsten in die ewige Stadt schleppen. Mit dem Müll verkleidete er die Aussenwände seiner Dreizimmerherberge. Neben alten Fussbällen, kaputten Hüten, Spritzkannen, Socken und Dosen bedecken auch Zeitungspapier und Liebesbriefe die Fassade.
Mit seiner Aktion will er auf die „Vermüllung der Welt“ aufmerksam machen. "Wir leben in einer Zeit des Mülls. Wir produzieren Müll und wir werden wieder zu Müll", erläutert HA Schult seine Aktion. Innen ist das kleine Hotel mit bunter Bettwäsche und Parkett eingerichtet - Wasser und Strom gibt es nicht. Zu den ersten Gästen zählte das dänische Supermodel Helena Christensen: „Das Hotel ist ein erstaunliches Zeugnis dafür, wie viel Abfall an den Stränden gesammelt wird…“ Mittlerweile ist der prominente Gast wieder ausgezogen. Das Hotel schliesst heute seine Türe. (mai)
Linktipp: www.haschult.de