Schneller über die Grenze zum Flughafen
Die Nordwestschweiz, das Elsass sowie die SBB und die französische Bahn SNCF starten einen erneuten Anlauf für durchgehende S-Bahn-Züge zwischen der Schweiz und Mulhouse. Heute Dienstag unterzeichneten sie eine entsprechende Absichtserklärung, die einen Bahnanschluss des Flughafens miteinschliesst.
An der Absichtserklärung sind die beiden Basel, der Aargau, die Region Elsass sowie die SBB und SNCF beteiligt. Ziel sei es, bis spätestens zum Fahrplanwechsel 2013 die Direktverbindung zwischen der Schweiz und Mülhausen wieder anbieten zu können, sagte SBB-CEO Andreas Meyer anlässlich der Unterzeichnung in Basel. Bis Ende Jahr solle nun geprüft werden, wie auf der S-Bahn-Linie nach Mülhausen ein Angebot ohne Umsteigen in Basel realisiert werden kann. Dafür eingesetzt werden könnten Fahrzeuge des Typs "Flirt France", wozu diese aber in Frankreich zugelassen sein müssten. Nichts Genaueres sagte Meyer zur Frage, ob dann die SBB die S-Bahn-Linie befahren würde. Eine Direktverbindung auf der S1 der Basler Regio-S-Bahn zwischen dem Fricktal im Aargau, Basel und Mülhausen bestand schon von 1997 bis 2008. Dann wurde neuen "Flirt"-Zügen der SBB in Frankreich die Zulassung verweigert. Auf dem Elsässer Streckenabschnitt verkehren seither Bombardier-Züge, die wegen der unterschiedlichen Stromsysteme aber nur bis Basel fahren können.
Baulich bedeutend ist die Prüfung Bahnanschlusses des Flughafens Basel-Mülhausen, der ebenfalls Teil der Absichtserkläeung ist. Für einen solchen Anschluss muss ausgehend von der bestehenden Strecke Mulhouse-Basel eine neue Gleisverbindung und ein neuer Bahnhof direkt am Flughafen gebaut werden. Die dafür veranschlagten Kosten liegen bei rund 220 Millionen Euro. Die Finanzierungslösung für den Bau des Bahnanschlusses wird auf Länderebene zwischen Frankreich, Deutschland und der Schweiz angestrebt. Gemäss heutiger Planung ist die Realisierung per 2017 bzw. 2018 möglich. (sda/mgt/mai)