Schlitzwand-Giganten für neues ETH-Forschungs- und Laborgebäude
Die ETH baut in Zürich ein neues Forschungs- und Laborgebäude. Vor dem eigentlichen Bau sind auf dem Grundstück in der Gloriastrasse aufwendige Hangsicherungsarbeiten notwendig. Bei dem erstmals zum Einsatz kommenden Verfahren sichern vierzehn riesige, vorgespannte Schlitzwände den zukünftigen Neubau.
Immer am Donnerstag herrscht Hochbetrieb im Gloriarank in Zürich - seit Mitte Dezember für ganze 14 Wochen lang. Selbst für die erfahrenen Ingenieure der Bauer Spezialtiefbau Schweiz AG ist diese Baustelle ein besonderes Highlight in ihrer bisherigen Tätigkeit. Die Arge Implenia-Bauer ist von der ETH mit der Herstellung der Baugrube und des Hangsicherungstragwerks für das Forschungs- und Laborgebäude beauftragt worden. Ein einzigartiges Konzept musste für die Sicherung des 110 Meter langen nordöstlichen Hanges entwickelt werden. Nach dem Aushub der 20 Meter tiefen Baugrube werden nun im Wochentakt 14 Schlitzwände hergestellt. Sie dienen zur Hangsicherung während der Bauarbeiten und sind Teil des definitiven Hangsicherungstragwerks.
Bauarbeiter beginnen früh mit der Arbeit. Noch in der Dämmerung starten die ersten Vorbereitungen und die gemeinsame Besprechung von Projektleiter Niklas Haag und Bauleiter Andreas Ackermann. Auch Armierungsspezialist Peter Büchel ist aus St. Gallen angereist. Eine Woche Vorarbeit war nötig, um an diesem Tag die neue Schlitzwand zu erstellen. Die Spezialfräse Bauer MC 96 arbeitet dafür vier Tage. Einen rund 10 Meter langen und 1 Meter breiten Schlitz haben die starken, rotierenden Fräsräder Zentimeter um Zentimeter bis zu einer Tiefe von 26 Metern in den Fels abgetäuft. Dabei wird kontinuierlich Bentonitsuspension zugeführt. Vermischt mit dem Gesteinsmaterial wird es wieder abgepumpt und gelangt über Rohrleitungen in die Aufbereitungsanlage. Hier kann die Bentonitsuspension ausgefiltert und wieder in den Kreislauf eingebracht werden.
Gigantin mit Körbchengrösse 50
Langsam hebt der Kran den ersten Teil des grossen Zeltes an. Es schwebt zur Baustelleneinfahrt. Der Platz ist eng bemessen, alles ist akribisch geplant. Der zweite Teil des Zeltes findet anschliessend temporär am hinteren Rand der Baustelle eine Abstellmöglichkeit.
Endlich werden die enormen Ausmasse der Armierung sichtbar, die während fünf Tagen auf der Produktionsplattform entstand. Aussergewöhnlich wie das komplette Bauvorhaben sind dabei auch die Anforderungen an die Arbeiter und das Material: 50 Tonnen Eisen haben die Fachmänner der Peter Büchel AG, Armierungen aus St. Gallen seit vergangenem Donnerstag zu einem riesigen Bewehrungskorb zusammengesetzt und zu einem Stück verschweisst. Keine normale Meterware, sondern Bewehrungsstäbe von 34 und 40 Millimetern Durchmesser kommen auf den Tisch. Die stärksten Armierungseisen messen 63,5 Millimeter Durchmesser. Diese rund 500 Kilo schweren Einzelstäbe können nur mit Hilfe des Krans verlegt werden. (Claudia Bertoldi)
Den kompletten Artikel lesen Sie am 31. März in der nächsten Ausgabe des Baublatts.