Ruhe-Pools für den Canale Grande
Surreal und märchenhaft muten die Visualisierungen zu den Zukunftsvisionen für Venedig an, die sich das Turiner Büro bam! anlässlich des „Cityvision“-Wettbewerbs ausgedacht hat: Inseln der Ruhe mitten im Canale Grande.
Wenn sich während der Ferienzeit Touristenströme durch Venedig wälzen und zahllose Schiffe und Boote auf den Kanälen der Serenissima unterwegs sind, sollten Ruhesuchende die Stadt meiden. Daran wird sich wohl auch in Zukunft kaum etwas ändern. Nicht aber, wenn den bam!-Architekten geht: Sie schlagen vor, etwa den Canale Grande mit begrünten Becken zu versehen, die auf den Wellen schaukeln. Diese sollen Erholungssuchenden nicht nur Schutz vor dem Lärm der Stadt bieten sondern auch besondere Ausblicke auf ihre Architektur und Erholungsraum. „Das Wasser ist in Venedig nicht einfach Wasser und die Stadt hat aufgehört gegen das Wasser anzukämpfen“, heisst es in der Dokumentation von bam! zu ihrer Idee. Dieser Gedanke lieferte die Ausgangslage zur surreal anmutenden Zukunftsvision der Architekten: Man wollte sich neue Konzepte von Bauten für Venedig einfallen lassen, indem man eine Ebene schuf, die zwischen dem Wasser und dem Meeresboden liegt. „Der Raum öffnet sich zum vorbeiziehenden Himmel und bewegt sich auf den Wellen“; schreiben sie in ihrer Dokumentation über die umgekehrten Inselchen. „Es ist als ob man in einer Wiege sitzt, sicher vor dem Lärm der Ufer.“
Mit ihrer Idee schafften es die Architekten auf den ersten Platz des vergangenen Cityvision-Wettbewerbs für Venedig. Cityvision ist ein Forum zur Erforschung der modernen Stadt, in dem man sich fragt, wie sie in Zukunft aussieht. Dies geschieht mit Installationen und Ausstellungen und mit Wettbewerben wie demjenigen für Venedig. Als Präsident der Jury amtete übrigens Bjarke Ingels, der mit seinem Büro BIG regelmässig für Aufsehen sorgt. (mai)