Rückblick 2020: Was hat die Baubranche im Mai und Juni bewegt?
Wir waren zu Besuch auf der Grossbaustelle beim Bahnhofplatz in Zürich. Nach dem Brand in der Blockrandbebauung aus der Belle Époque gestalteten sich die Aufräumarbeiten schwierig. Was sonst noch so gelaufen ist, zeigt unsere Übersicht.
Quelle: PSP Swiss Property
Fliegende Aufräumarbeiten
Ende August 2018 brannte die Blockrandbebauung aus der Belle Époque am Zürcher Bahnhofplatz aus immer noch ungeklärten Gründen lichterloh. Entsprechend schwierig gestalteten sich die Aufräumarbeiten mittels Hebebühnen fliegend von oben. Jeder Balken musste einzeln inspiziert und entsorgt werden. Die Eigentümerin PSP Swiss Property und die Stadt Zürich wurden sich rasch einig, dass das Haus von der Stadtseite her – also vom Bahnhof, der Limmat und vom Central her – wieder das gleiche Erscheinungsbild haben soll wie vor dem Brand.
Quelle: Michael Moran
Treppenskulptur in New York
Im Zentrum des neu entwickelten Stadtquartiers Hudson Yards in New York steht die knapp 50 Meter hohe Treppenskulptur «The Vessel», entworfen vom britischen Heatherwick Studio. Die netzartige Tragstruktur der vasenartigen Grossskulptur wurde im Friauler Werk Roveredo des norditalienischen Stahlkonzerns Cimolai vorproduziert und in sechs Lieferungen ab Venedig nach New York verschifft. Trotz seiner Grösse wurde darauf geachtet, «The Vessel» im menschlichen Massstab zu entwerfen. Es soll von seinen Besuchern bestiegen, entdeckt, erkundet und genossen werden. Die Architekten wollten kein träges, statisches Element schaffen, sondern einen Ort der Begegnung, einen Platz der Aktivität und der Partizipation.
Quelle: Geländetransporter Kommunaldienst Baugewerbe
zvg
Wendige Kraftkerle
Geländetransporter werden auch im Kommunaldienst und im Bauwesen eingesetzt. Sie befördern enorme Nutzlasten durch schweres Gelände und steile Strassen hinauf. Mit vielen Anbauten lassen sie sich auch überaus vielseitig nutzen, etwa im Strassen- und Winterdienst.
Quelle: Ralf Kohler und Markus Schmid
Ein Herz für alte Bausubstanz
Alte Häuser sind ihre Leidenschaft. Rund 160 Handwerksbetriebe, Planer und Gutachter aus der Deutschschweiz haben sich zur IG Altbau zusammengeschlossen. Über 5000 alte Gebäude und Baudenkmäler haben sie bis heute saniert und restauriert. Ein Beispiel ist ein ehemaliges Kleinbauernhaus, das zu den ältesten Gebäuden in Breitenbach SO gehört (Bild). Es wurde 1780 bis 1800 am westlichen Dorfeingang beim Übergang über die Lüssel errichtet. Seit 1984 steht es unter kantonalem Denkmalschutz. Die Terra Nova GmbH hat die Liegenschaft in Zusammenarbeit mit der kantonalen Denkmalpflege und Mitgliedfirmen der IG Altbau restauriert und zu Wohnraum ausgebaut.
Quelle: Gabriel Diezi
Verknüpfter Zwilling
Ohne interaktive Verknüpfung mit dem realen Gebäude bildet ein digitales Bauwerksmodell dieses nur ab. Einen echten digitalen Zwilling zeichnet deshalb genau dieser Link zum physischen Bauwerk aus. Wie damit künftig Gebäudeprozesse in Echtzeit angesehen, ausgewertet und gesteuert werden, zeigte die Fachhochschule Nordwestschweiz mit einem für die Lehre und Forschung entwickelten Prototypen exemplarisch.
Quelle: Claudia Bertoldi
Raritäten und Kuriositäten
Immer wieder stossen die Mitarbeiter der städtischen und kantonalen Denkmalpflege Zürich bei ihrer Arbeit auf prächtige Bauteile und Wohnausstattungen. Sie werden gesichert, im Bauteillager gesammelt und falls möglich bei der Sanierung historischer Gebäude zur Verfügung gestellt. Besonders schöne Exponate sind in der Studiensammlung und im Kuriositätenkabinett des Zürcher Alterthümer-Magazins zu sehen.