15:58 BAUBRANCHE

Rückbau kostet 222 Millionen mehr

Der Rückbau der Aargauer Sondermülldeponie Kölliken (SMDK) kostet deutlich mehr als vorgesehen. Das SMDK-Konsortium, das mehrheitlich aus den Kantonen Aargau und Zürich besteht, rechnet mit zusätzlichen Kosten von insgesamt 222 Millionen Franken.

Wie Aargauer Regierungsrat Peter C. Beyeler gegenüber Kantonsparlament erklärte, rechnet das Konsortium unter dem Strich mit zusätzlichen Aufwendungen von 46 Millionen Franken. Der Bund erhöht nämlich die Zahlungen aus dem Altlastenfonds um 176 Millionen Franken. Das Konsortium verbucht diese Zahlungen als Einnahmen.

Die Kostenüberschreitungen lösen vor allem die teurere Entsorgung des ausgegrabenen Giftmülls aus. Ein weiter Grund für gestiegenen Kosten sind die Mehrmengen an Schlacken. Diese Aufwendungen erhöhen sich um 136 Millionen Franken. Die zusätzlichen Risiken, die seit dem Start des Rückbaus im November 2007 festgestellt wurden, belaufen sich auf 86 Millionen Franken. Beyeler sagte, beim Rückbau handle es sich um "einmaliges Vorhaben", das komplex sei.

Steuerzahler müssen in Tasche greifen

Der Vorsteher des Departementes Bau, Verkehr und Umwelt (BVU) bezog sich bei seinen Aussagen auf Angaben es SMDK-Konsortiums. Diesem gehören die Kantone Aargau und Zürich sowie die Stadt Zürich und die Basler Chemie an. Konkret kommen für 90 Prozent der Kosten die Steuerzahler auf. Die Kantone Aargau und Zürich müssen gemäss Beyeler je 20 Millionen Franken mehr bezahlen. Die Stadt Zürich und die Basler Chemie je vier Millionen Franken. Das Konsortium hatte die 1985 nach massiven Umweltproblemen geschlossene Deponie betrieben.

Erste Etappe ist fertig

Die erste Rückbauetappe der Gesamtsanierung der Sondermülldeponie Kölliken wurde letzten Oktober abgeschlossen. Ein Viertel oder vielmehr 158'000 Tonnen des gesamten Deponieinhalts wurden bis jetzt abgebaut und entsorgt. Zudem wurden 94'000 Tonnen eingelagerte Abfälle, 53'000 Tonnen Deckschicht und 11'000 Tonnen Deponiesohle (Fels) entsorgt. Der Rückbau fand unter erhöhten Sicherheitsvorkehrungen in einer riesigen Halle statt. Insgesamt müssen aus der 1978 eröffneten Deponie 608'000 Tonnen Einlagerungen abgebaut werden. (sda)

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