Riesen-Eruption in über 100 Millionen Jahren?
Unter dem Südpazifik und dem südlichen Ostafrika liegen zwei Gebiete mit extrem heissem Gestein – jeweils von der Grösse eines ganzen Kontinenten. Neuesten Forschungen zufolge bewegen sie sich langsam aufeinander zu. Kollidieren sie in 100 bis 200 Millionen Jahren, wird dies zu einer Eruption von apokalyptischen Ausmassen führen.
Quelle: Sarah Buck / wikimedia.org
Die teils so dramatische wie malerische Landschaft des Yellowstone-Nationalparks ist das Resultat einer gewaltigen Katastrophe vor Millionen von Jahren.
Michael Thorne und sein Team von der University of Utah dürften wohl als erste bewiesen haben, dass sich diese beiden heissen „Gebiete“ im Erdinnern wirklich aufeinander zubewegen. Sie sind sozusagen auf dem Erdkern installiert, werden vom Erdmantel bewegt und auf Kollisions-Kurs geschoben. Die Forschungen von Thorne und seinen Kollegen gründen auf der Erkenntnis, dass Erdbebenwellen durch heisses und geschmolzenes Gestein weniger schnell wandern als durch kühlere oder kalte Schichten. Sie werteten bestimmte Erdbebenwellen aus, und konnten Rückschlüsse auf die Beschaffenheit und Konsistenz tiefer Erdschichten ziehen. Ein Vergleich mit der Computertomografie drängt sich auf.
Am Kollisionspunkt der beiden heissen Gesteinszonen liegt eine Zone noch heisseren Gesteins, die immer mehr unter Druck kommt. Dieser zunehmende Druck und die sich abzeichnende Verschmelzung der beiden Gesteinsmassen führt zu einer Erhitzung des unteren Erdmantels. Weil heisses Gestein weniger dicht ist als kaltes Material, wird dieses aufsteigen und eine gewaltige Eruption auslösen, mit unabsehbaren Folgen. In 100 bis 200 Millionen Jahren dürfte es soweit sein.
Supereruption im Yellowstone-Nationalpark
Zeuge einer vergleichbaren Gross-Eruption vor zwei Millionen Jahren ist der 8'000 Quadratkilometer grosse Yellowstone-Nationalpark mit seinen kleinen und grossen Kratern, heissen Quellen und Geysiren. Er ist als Folge einer Super Eruption entstanden, die ganz Nordamerika mit Asche bedeckte und wohl auch auf Grund herumfliegender Aschewolken und reduzierter Sonneneinstrahlung eine Zeitlang das Weltklima beeinflusste. (mai)