16:25 BAUBRANCHE

RFID-Chips in Brücken?

Teaserbild-Quelle: BAM

Um den Zustand von Brücken und anderen Infrastrukturbauten einfacher überwachen zu können, arbeiten Wissenschaftler der deutschen Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) an der Möglichkeit, RFID-Transponder in die Bauwerke einzuarbeiten.

Auslesen eines Prototyps in einer Stahlbetonschalung. (BAM)

Quelle: BAM

Auslesen eines Prototyps in einer Stahlbetonschalung.

Mit dem zunehmenden Alter von Infrastrukturbauten – insbesondere Brücken – und steigenden Anforderungen an ihre Tragfähigkeit wird die Überwachung beziehungsweise das Bauwerksmonitoring immer wichtiger. Zwar schützt die Betondecke den eingearbeiteten Bewehrungsstahl vor Korrosion; aber nach jahrelanger Belastung durch Fahrzeuge, das Wetter oder auch Streusalz lässt dieser Schutz nach. Wasser dringt durch Risse in der Fahrbahn ein und bringt den Stahl zum Rosten. Dies zu prüfen ist aber erst in einem fortgeschrittenen Stadium möglich. Hierzu werden in der Regel kleine Löcher angebracht, die dann wiederum eine mögliche Schwachstelle bilden.

Damit die Zustandsüberwachung in Zukunft einfacher wird, arbeiten Wissenschaftler der deutschen Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) an der Möglichkeit von RFID-Transpondern, die direkt ins Bauwerk eingearbeitet und bei Bedarf einfach ausgelesen werden können. Das Projekt nennt sich „Kommunizierende Sensorsysteme für die Bauteil- und Umweltüberwachung“ (KonSens). Die RFID-Technologie (radio-frequency identification) ermöglicht ein automatisches und berührungsloses Identifizieren und Lokalisieren von Objekten mit Hilfe von Radiowellen. Nötig sind dafür lediglich ein Transponder (er kann so klein wie ein Reiskorn sein), der sich im oder am Objekt befindet und einen speziellen Code enthält, sowie ein Lesegerät. Die Verbindung geschieht durch magnetische Wechselfelder, die das Lesegerät erzeugt. Ausserdem werden mit RFID nicht nur Daten übertragen, sondern auch Energie. „Solche dauerhaft eingebettete Sensorik kann über die gesamte Lebensdauer eines Bauwerks in der Bausubstanz bleiben“, so Projektleiter Matthias Bartholmai. „Die Sensoren messen Werte wie Feuchtigkeit, Temperatur oder Indikatoren für Korrosion und geben diese ans Lesegerät des Kontrolleurs weiter.“

Ein Prototyp in einer Stahlbetonschalung konnte bereits drahtlos ausgelesen werden. Inzwischen sind auch schon die ersten RFID-Transponder in einer Testbrücke eingebaut worden. (mt/pd)

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