Referenzsatz für Wohnungsmieten dürfte bald ansteigen
Die Mieten dürften in der Schweiz schon bald steigen. Zwar liegt der für die Festlegung der Bestandesmieten mitentscheidende Referenzsatz noch auf rekordtiefem Niveau, doch dürfte sich das im weiteren Jahresverlauf ändern.
Vorerst bleibt noch alles beim Alten: Am Mittwoch hat das
Bundesamt für Wohnungswesen (BWO) den hypothekarischen Referenzzinssatz für
Wohnungsmieten per Anfang März auf 1,25 Prozent belassen. Dort steht er seit
März 2020. Bei Einführung im Jahr 2008 hatte der Satz 3,5 Prozent betragen,
danach sank er schrittweise.
Schwelle rückt näher
Eine Erhöhung des Referenzzinsatzes liegt aber nicht mehr in
weiter Ferne. Denn dieser orientiert sich am vierteljährlich von der SNB
berechneten Durchschnittszins auf inländische Hypothekarforderungen, der
innerhalb eines Quartals auf 1,33 von 1,18 Prozent gestiegen ist. Eine Erhöhung
ist laut BWO dann angezeigt, wenn der Durchschnittszins über 1,37 Prozent
steigen sollte.
Noch ist nicht ganz klar, wann es zum Anstieg kommt. Die
nächste Beurteilung wird Anfang Juni 2023 vorgenommen. Die Immobilien-Experten
der UBS gehen davon aus, dass der Referenzwert «mit grösster Wahrscheinlichkeit»
im Juni angehoben wird. Demgegenüber rechnet die ZKB erst mit einem Anstieg im
Herbst.
Mieterverband alarmiert
Auch für den Mieterverband ist die Erhöhung des Referenzzinssatzes «nur noch eine Frage der Zeit», wie es in einer Pressemitteilung vom Mittwoch heisst. Für Mieter sei dies eine «schlechte Nachricht», da die Vermieter den erwarteten Anstieg für Mietzinserhöhungen nutzen würden. Der Verband rät den Betroffenen rechtzeitig gegen «ungerechtfertigte» Mietzinserhöhungen vorzugehen. (awp sda)