13:36 BAUBRANCHE

Raumplanungsgesetz: Das verdichtete Bauen in der Schweiz nimmt zu

Teaserbild-Quelle: Silva Maier

Die Schweiz verdichtet sich zunehmend. In den vergangenen Jahren wurden mehr Wohnungen auf bereits überbauten als auf freien Parzellen erstellt. Das zeigen Analysen des Bundesamts für Raumentwicklung (ARE) und eine vom ARE in Auftrag gegebene Studie.

Jabee Tower

Quelle: Silva Maier

Dübendorf wächst und verdichtet sich. (Blick auf den Jabee-Tower)

Vor rund zehn Jahren ist das teilrevidierte Raumplanungsgesetzt (RPG 1) in Kraft getreten. Dies mit Ziel, die Zersiedlung zu stoppen und unter anderem mittels verdichtetem Bauen Siedlungen nach innen zu entwickeln. Nachdem die Kantone mittlerweile ihre Richtpläne angepasst haben, sind nun die Gemeinden daran das Gesetz ihren Nutzungsplänen umzusetzen.

Vor rund zehn Jahren ist das teilrevidierte Raumplanungsgesetzt (RPG 1) in Kraft getreten. Dies mit Ziel, die Zersiedlung zu stoppen und unter anderem mittels verdichtetem Bauen Siedlungen nach innen zu entwickeln. Nachdem die Kantone mittlerweile ihre Richtpläne angepasst haben, sind nun die Gemeinden daran das Gesetz ihren Nutzungsplänen umzusetzen. 

Es sei aber noch zu früh festzustellen, wie sich die Revision auf diese Planungen auswirke, schreibt das RPG über seine Analysen. Gleichzeitig habe das Thema der Wohnbaubetätigkeit eine hohe Aktualität. Soll diese nachhaltig sein, geht es nicht nur darum, dass genügend Wohnungen zur Verfügung gestellt werden sondern auch wo sie gebaut werden.  Eine der Fragen, die sich dabei stellt: Wie beeinflusst eine Raumplanung, die zum Ziel hat qualitätsvoll nach Innen zu verdichten, die Wohnbautätigkeit? - Diese Entwicklungen hat das ARE analysiert. Derweil untersuchten die Autoren der Studie von Wüest Partner, wo zwischen 2013 und 2022 Wohnungen gebaut worden sind und welche Faktoren den Wohnungsbau beeinflusst haben. 

Mehrheit der Baubewilligungen für Projekte auf bereits bebauten Parzellen

So zeigte sich, dass von 2018 bis 2022 sind 59 Prozent aller Baubewilligungen im Wohnungsbau für Projekte auf bereits bebauten Parzellen erteilt worden sind. Dies gilt zu Beispiel für Umnutzungen ehemaliger Industrieareale, die Aufstockung bestehender Gebäude oder für Ersatzneubauten. Derweil nimmt hingegen die Wohnbautätigkeit auf nicht überbauten Bauzonen ab: Je weniger Bauzonenreserven eine Gemeinde besitze, desto mehr wird dort in bestehenden Siedlungen gebaut, hält das ARE in seiner Medienmitteilung fest. 

So sind gemäss den Untersuchungen des ARE und von Wüest Partner Wohnungen im bereits besiedelten Gebiet vor allem in städtischen Räumen wie Zürich oder Basel entstanden. Allerdings zeigen sie auch, dass in ländlichen oder zwischen Agglomerationen liegende Gemeinden, viele neue Wohnungen in bestehenden Siedlungen erstellt worden sind. Gemessen an ihrer Grösse sei der Wohnungsbau in diesen Gebieten sogar stärker als in den Städten, heisst es beim ARE. - Des weiteren geht aus den Untersuchungen auch hervor, dass die Hürden für Wohnungsbauprojekte im Bestand höher als auf noch unbebauten Grundstücken sind. 

Die Experten des ARE und von Wüest Partner machten auch Faktoren aus, die eine Verdichtung begünstigen: zum Beispiel aktive und wachstumsorientierte Gemeinden, Projekte von hoher Qualität – zum Beispiel mit grosszügigen öffentlichen Freiräumen – und tieferen Landpreise als in den umliegenden Gemeinden.   Die Förderung der Innenentwicklung als Kern von RPG 1 trage also zur Wohnbautätigkeit im Bestand bei, so das ARE. (mai/mgt)

PDFs der Studie und der Analysen zum Herunterladen auf www.are.admin.ch

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