Rauchende Köpfe anstelle rauchender Kamine
Wo in Bern einst Industriekamine rauchten, entsteht eine Denkfabrik: Das Hochschulzentrum vonRoll rückt näher. Die kantonale Baudirektorin Barbara Egger-Jenzer hat den Grundstein für das neue Institutsgebäude gelegt.
Im markanten, 100 Meter langen Bau sollen ab 2013 rund 4000 Studenten und 500 Mitarbeiter ein- und ausgehen. Platz finden werden hier die Pädagogische Hochschule, die Philosophisch- humanwissenschaftliche Fakultät und das Departement Sozialwissenschaften der Universität Bern. Bereits abgeschlossen ist der Umbau der ehemaligen Weichenbauhalle zu einem Hörsaalgebäude, das Anfang Juni in Betrieb genommen wurde. – Die Kosten für den Neubau belaufen sich auf rund 130 Millionen Franken. Für die Architektur zeichnet das Büro Spreng + Partner Architekten AG aus Bern verantwortlich.
Vor den Studenten die Büezer
Anlässlich der Grundsteinlegung erinnerte Regierungsrätin Egger-Jenzer an die bewegte Geschichte des Areals in der Muesmatt. Erste Industriebetriebe siedelten sich vor 140 Jahren an. Ab den 1890er Jahren liessen die „Ludwig Von Rollschen“ Eisenwerke die Kamine rauchen. „Bis 1997 waren in der Muesmatt immer zwischen 200 und 400 Arbeiterinnen und Arbeiter vorwiegend mit schwerer körperlicher Arbeit beschäftigt“, sagte Egger- Jenzer. Mit der Schliessung des Betriebs von Roll und dem Verkauf der einzelnen Gebäudeteile sei eine neue Phase eingeläutet worden. „In Zukunft werden nicht nur der bereits bestehende Wohnpark und die zum Hörsaalgebäude umgebaute Weichenbauhalle das Gebiet auszeichnen“, hielt Egger- Jenzer fest. Mit dem Neubau des Institutsgebäudes entstehe eine veritable Denkfabrik, die den Hochschulstandort Bern stärke. (sda/mai)