18:00 BAUBRANCHE

Quecksilbergehalt von Ökolampen in Ordnung

Ohne Quecksilber funktionieren Energiesparlampen nicht. Allerdings darf das giftige Schwermetall eine gewisse Menge nicht übersteigen. Deshalb hat die Empa 75 handelsübliche Lampen untersucht, und festgestellt, dass alle Leuchtkörper den gesetzlichen Vorgaben bezüglich Quecksilbergehalt entsprechen.

Die Untersuchung ist eine Premiere: Bislang hat in der Schweiz noch niemand überprüft, ob die gesetzlich zulässigen Quecksilbermengen in handelsüblichen Energiesparlampen eingehalten werden. Zudem wurde bis anhin weltweit immer nur das gebundene Quecksilber in den Energiesparlampen erfasst. Nicht aber das wesentlich gesundheitsschädlichere gasförmige Quecksilber. Dieses macht in gebrauchten Lampen bis zu 80 Prozent der Quecksilbermenge aus; in ungebrauchten bis zu 5 Prozent.

Die Empa hat deshalb im Auftrag des Bundesamts für Umwelt (Bafu) eine Methode geschaffen, die erlaubt, die Quecksilber-Spezies zu bestimmen. Bei dieser Methode wird das Quecksilber in Energiesparlampen gesamthaft erfasst. Dazu muss die Lampe in eine Lösung von Kaliumpermanganat getaucht werden, worauf der Glaskörper mit einem Werkzeug geöffnet wird. Weil im Glaskörper Unterdruck herrscht, schiesst die Kaliumpermanganatlösung in diesen hinein und bindet das Quecksilber. Auf diese Art kann die Menge des gasförmigen Quecksilbers nachfolgend exakt bestimmt werden. - „Das war bisher noch niemandem gelungen“, erklärt dazu Empa-Analytiker Renato Figi, der die Methode entwickelte.

Die Menge an gebundenem Quecksilber in der Lampe, das meist kugelförmig als Amalgam (in Form einer Quecksilber-Zinn-Zink-Verbindung) vorliegt, misst Figi danach separat. Auf diese Weise registrierte Figi den Quecksilbergehalt von 75 Lampen – je fünf Stück von 15 verschiedenen, handelsüblichen Lampentypen, darunter auch die sogenannte Mini-Ball, eine typische Haushaltslampe in Glühbirnenform, Linear- und Ringleuchten, die oft als Decken- und Wandbeleuchtung verwendet werden. Fazit der Untersuchung: Keine der getesteten Lampen enthielt mehr Quecksilber, als in der Schweiz erlaubt ist. Bei Lampen mit einer Leistung von weniger als 30 Watt sind dies 2.5 Milligramm.

Gefährliches Quecksilber

Laut Bundesamt für Gesundheit (BAG) und gemäss aktuellem Wissensstand bilden intakte Energiesparlampen keine Gefahr.

Allerdings kann aus zerbrochenen Lampen gasförmiges Quecksilber austreten. Dies wird laut Bafu und Empa gesundheitlich erst bedenklich, wenn grössere Mengen verdampftes Quecksilber eingeatmet werden. Dies könnte geschehen, wenn beispielsweise mehrere Linearleuchten mit einem Quecksilbergehalt von bis zu 15 Milligramm in einem kleinen Raum zerbrechen. Bei einer Quecksilbervergiftung wird das zentrale Nervensystem geschädigt. Symptome sind Zittern, Erregbarkeit, Wesensveränderung und Verschlechterung des Kurzzeitgedächtnisses. Bei hoher Quecksilberbelastung können Krämpfe und Lähmungen auftreten. (mai/pd)

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